My Side
  As good as it gets
 

I’d make the sunrise wake each morning till you opened up your eyes

Take the brightest stars at night and write your name across the sky

I wouldn’s stop until your world was just the way that it should be

But first I’d make you fall in Love with me





Chris schien ziemlich beschäftigt mit Naomi zu sein, dass er mich zum Glück nicht bemerkt hatte. Ich lag gerade auf meinem Bett und stöpselte mir Musik in die Ohren, dabei fing ich an nachzudenken, was in letzter Zeit ziemlich häufig vorkam, auch wenn ich immer wieder versucht hatte mir das abzugewöhnen, doch so recht wollte es mir nicht gelingen, da ich das einfach brauchte. Ich musste eben abschalten und träumen, dabei schloss ich meine Augen. Es fiel mir nicht leicht das soeben gesehene zu vergessen, auch wenn ich es krampfhaft versuchte, die Bilder waren einfach zu stark in mein Gedächtnis gebrannt. Vielleicht war alles auch nur ein dummes Missverständnis und die beiden hatten gar kein Verhältnis zueinander, so sehr wünschte ich mir das, doch mir war klar, dass es wohl nicht so war. Ich versuchte etwas in der neuen Bravo zu lesen, blätterte einfach so vor mich hin, doch was gescheites bekam ich nicht zusammen, da ich mich immer noch dabei erwischte, wie meine Gedanken zu Chris und Naomi wanderten. Was die beiden wohl gerade miteinander trieben?


Treiben war wohl das richtige Stichwort dafür, denn beide waren im Park und saßen auf einer Bank. Nun ja, sitzen war wohl nicht ganz richtig, denn sie fielen wortwörtlich übereinander her. Man konnte von Glück reden, dass niemand nun im Park spazierenging, okay, um diese Zeit war es auch kein Wunder, dennoch hätte es passieren können, aber nichts tat sich. Der Wind raschelte ruhig in den Bäumen und irgendwo erhob eine Eule ihre Stimme und hielt ausschau nach etwas essbarem.
Beide schienen es kaum noch erwarten zu können bis sie einander spüren konnten, sie rissen sich die Klamotten schon förmlich vom Leib, das Vorspiel hatten sie ganz beiseite gelegt und nur Sekunden später drang Chris in sie ein. Ein Stöhnen ertönte laut von ihm und verschwand in der dunklen kalten Nacht. Es war der Abend, an dem beide zusammen schliefen...


Meinen iPod hatte ich inzwischen weggelegt und lauschte, in der Hoffnung, dass ich hörte, wie die Haustür geöffnet wurde, doch nichts geschah. Das ging die ganzen Stunden so bis zum Morgengrauen, als ich schon im Halbschlaf lag und meine Augen bereits gerötet waren, doch an Schlaf war nicht zu denken. Ich hatte mir einen starken Kaffee gemacht und lag immer noch wach in meinem Bett. Jay war auch irgendwann wieder nach Hause gekommen und schlief seelenruhig in seinem Bett, dabei hatte er ein Lächeln auf seinen Lippen, wahrscheinlich träumte er von diesem Model. Wie hieß sie noch gleich? Ich überlegte, genau: Lena! Beide hatten sich vor kurzem auf einer VIP-Party im Club “Felix“ kennengelernt und verstanden sich auf anhieb sehr gut, es war nur noch eine Frage der Zeit, bis sie zueinander finden würden, wenigstens er war vernünftig und ließ sich nicht auf Naomi und einen One-Night-Stand ein.

Okay, ich musste tatsächlich zugeben, dass ich Naomi wirklich geliebt hatte und deswegen wahrscheinlich auch eine rote Brille vor Augen hatte, die mich blind werden ließ, aber was hätte ich auch tun sollen? Diese Frau hatte mir den Kopf verdreht und noch jetzt, wo ich wusste, wozu sie fähig war, vergaß ich sie einfach nicht, auch wenn es in meinem Leben schon längst eine andere gab. Ich hatte sie erst vor kurzem durch meine beste Freundin Jackie kennengelernt und ging mir seitdem kaum mehr aus dem Kopf. Die Rede war von Roxy. Sie war einfach umwerfend, anders konnte man es nicht beschreiben. Des öfteren tauchte sie in meinen Träumen auf, noch bevor ich sie überhaupt einmal getroffen hatte, es musste uns einfach mehr verbinden als nur Freundschaft, wenn überhaupt Freundschaft, denn im Moment konnte wohl keine Rede davon sein, da ich kaum ein Wort mit ihr gewechselt hatte, aber sie hatte einfach etwas anziehendes an sich, was sich nicht beschreiben ließ. Ihre weichen Haare und ihr zärtlicher Duft raubten mir die Sinne und vernebelten sie.

Der nächste Morgen brach allmählich an, ohne dass ich ein Auge zugetan hatte, nun ja, das lag wohl diesmal eher daran, dass Jay die restliche Stunde vor Sonnenaufgang heftig angefangen hatte zu schnarchen, woran ich eigentlich schon gewohnt war und ihn dann auch wie gewöhnlich weckte, doch dieses Mal ließ ich es über mich ergehen, da ich zu sehr in meine Gedanken vertieft war.

Ich schloss meine Augen, um diese für einen kurzen Moment ausruhen zu lassen, doch das zuschlagen der Haustür ließ mich erneut aufschreck. Suchend blickte ich mich im Zimmer um. Chris, schoss es mir augenblicklich durch den Kopf und von gleich auf jetzt war ich hellwach, sprang aus dem Bett und rannte in den Flur. Tatsache! Da stand er und sah ziemlich happy aus, er schien mich noch nicht bemerkt zu haben, also machte ich mit einem kleinen räuspern auf mich aufmerksam. Durch die Dunkelheit hatte er mich noch nicht bemerkt, doch nun tat er es. Er schreckte auf und sah in meine Richtung. “Richie! Verdammt, musst du mich so erschrecken?“, schrie er in einem Flüsterton, jedoch klang er irgendwie komisch. Ich konnte nicht direkt deuten, was mit ihm los war, aber wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, Chris war sturzbetrunken oder auch eine Nummer kleiner, denn er sah noch aus, als würde er klar denken können und er erkannte mich sogar. “Sorry, können wir vielleicht mal reden?“, fragte ich direkt nach, bekam als Antwort jedoch nur ein heftiges Kopf schütteln. “Nachher vielleicht. Ich bin jetzt zu müde um zu sprechen“, fügte er daraufhin noch hinzu, wollte im nächsten Moment auch schon in sein Zimmer, welches er sich mit Izzy teilte, verschwinden, doch ich hielt ihn am Arm fest. “Nein Chris! Jetzt! Sofort! Ab in die Küche!“ Ich hatte einen bestimmenden Ton in der Stimme, welchen ich bei mir noch nie herausgehört hatte, doch mir war diese Sache wirklich sehr wichtig, da ich nicht wollte, dass Naomi auch nur mit den Gefühlen von Chris spielte und bevor er spürte, was für eine Schlange sie war, wollte ich ihm die Augen öffnen. Mich wunderte es sowieso schon, dass er nicht bemerkt hatte, wie sie mit Izzy und mir gespielt hatte, nun ja, aber Liebe machte ja bekanntlich auch blind und Naomi war zu allem fähig, also brauchte mich das eigentlich weniger nachdenklich zu stimmen.

Bevor Chris mir widersprechen konnte, zerrte ich ihn auch schon in die Küche. Natürlich war auch ich müde und würde nun nichts lieber tun, als mich in mein Bett zu legen und eine Runde Schlaf nachzuholen, doch das war mir nun wichtiger. Schlafen konnte ich nachher immer noch, doch ich war mir nicht sicher, ob ich bald wieder eine Gelegenheit bekommen könnte mit Chris unter vier Augen sprechen zu können, da wir uns eigentlich ständig in der WG über den Weg liefen.

Verdammt Richie, kannst du mir mal bitte erklären, was der Scheiß soll?“ Chris wurde lauter, wobei ich mich davon jedoch nicht beirren ließ, da ich mir vorher schon genau überlegt hatte, was ich ihm sagen wollte und das tat ich auch, direkt nachdem ich einmal tief durchgeatmet hatte setzte ich zum sprechen an.

Chris, hör mir mal gut zu! Auch wenn es dir nun womöglich nicht gefallen wird, ich habe dich heute Nacht verfolgt und gesehen, dass du dich mit Naomi getroffen hast, also brauchst du auch keine Ausrede zu finden.“ Ich stand ganz nah bei ihm und sah ihm in die Augen, sie waren glasig und rot unterlaufen, irgendwie tat er mir ja schon leid, dennoch hielt ich ihn in dieser Küche solange auf, bis ich mir meinen Frust und meine Sorgen von der Seele gesprochen hatte. Unsere Lippen waren kurz davor sich zu berühren, das störte mich jedoch nicht im geringsten, ich sprach einfach weiter, ohne auf meine Umgebung zu achten, auch wenn plötzlich Mikel oder Izzy mit ihren lauten Weckrufen hereingestürmt wären, würde mich das nicht sonderlich beirren, obwohl diese Position, die Chris und ich soeben besetzt hatten ziemlich...wie soll ich sagen? Missverständlich aussah.

Chris, ich will nicht, dass du dich mit Naomi abgibst. Okay, wahrscheinlich wirst du jetzt denken, ich kling wie dein Dad oder so, aber ich mach mir nur sorgen um dich. Bitte beende die Beziehung zu ihr, bevor sie es tut.“ Schon beinah flehend sah ich ihm in die Augen und eine ganze Weile herrschte beängstigende Stille zwischen uns. Bitte sag doch etwas, flehte ich in Gedanken und dann brach Chris plötzlich in schallendes Gelächter aus. Was war denn nun daran so witzig, dachte ich mir und sah ihn verwirrt an. Hatte ich etwas falsches gesagt? Zwischen den beiden war doch etwas gelaufen oder vielleicht doch nicht? Wahrscheinlich würde Chris gleich behaupten, dass alles nur ein dummes Missverständnis war und ich mir keine Sorgen haben musste oder schlimmer noch. Vielleicht würde er sagen, ich solle mich aus seinem Leben raushalten, er wisse schon, was er tat. “W-Was ist los?“, fragte ich vorsichtig nach, mein Herzschlag beschleunigte sich mit jedem Atemzug und ich hatte das Gefühl, als würden sich meine Eingeweide immer mehr zusammenkrümmen. Er sah mich an und wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel. “Richie, ich bin nicht mit ihr zusammen“, versicherte er mir, was mich erst einmal erleichtert aufatmen ließ, doch sollte ich ihm das wirklich glauben? Wir sind nicht zusammen! Was war das bitte für eine Aussage? Die klang ja wohl nicht sonderlich überzeugend, aber nun gut, ich würde Chris dann eben den kleinen Gefallen tun und sein Spielchen einfach mitspielen.

Inzwischen hatte er sich wieder beruhigt und sah mich nun ernst an. “Es gibt nämlich einen ganz anderen Menschen in meinem Leben“, flüsterte er und strich mir über die Wange, was mir einen unangenehmen Schauer über den Rücken laufen ließ. Was meinte er nur damit? Ich hatte nie mitbekommen, dass Chris sich mit einem Girl getroffen hatte geschweige denn, dass eines zu Besuch in der WG war, denn wäre dies der Fall gewesen, hätte ich es als erster gewusst, denn Chris erzählte mir alles, egal um was es sich handelte, doch diesmal war nichts dergleichen in einen von unseren Gesprächen gefallen. Immer noch sah er mich ernst an und seine Augen verrieten mir, dass er nach Verlangen suchte, was mir allmählich Angst machte. Ich konnte nicht mehr klar denken, sah ihn nur entgeistert an. Meine Beine waren wie angewurzelt, obwohl ich mich bewegen wollte. Mein Gehirn war ausgeschaltet, obwohl ich denken wollte. “Richie, ich habe mich in dich verliebt“, hauchte er mir ins Ohr und nur Sekunden später spürte ich seine weichen Lippen auf den meinen. Nein, das konnte nicht sein, bitte nicht! Warum nur? Ich erwiderte den Kuss nicht, ich konnte nicht, nicht mit meinem besten Freund!

Leicht stieß ich ihn von mir weg, schüttelte verständnislos mit dem Kopf. “Chris, du bist betrunken“, meinte ich, drehte mich von ihm weg und schritt in mein Zimmer, ich wollte das soeben passierte so schnell wie möglich vergessen, später hatte Chris dies sicherlich auch getan, er war betrunken und konnte nichts dafür, aber ob das tatsächlich eine Entschuldigung dafür war? Ich meine, er kam mir doch noch ziemlich nüchtern vor, auch wenn man deutlich eine Fahne aus seinem Mund riechen konnte.
Ich schmiss mich auf mein Bett und dachte noch eine ganze Weile nach, bis mich die Müdigkeit endlich einmal packte und ich erschöpft einschlief.

Richie! Aufwachen! Mach hin!“, wurde ich jedoch schon recht bald von einer lauten Stimme geweckt, die nur Jay gehören konnte. Um ihm zu zeigen, dass ich noch nicht den Wunsch danach verspürte aus meinem Bett zu krabbeln, drehte ich mich um und lag nun mit dem Rücken zu ihm, wobei ich seinen Blick deutlichen spüren konnte, der mir jeden Moment sagen würde, dass ich sofort aufstehen sollte, doch nichts geschah. Verwundert drehte ich mich erneut und blinzelte mich suchend um. Jay war verschwunden. Hatte ich das gerade nur geträumt? Keineswegs, denn nicht viel später stand er erneut in meinem Zimmer, verschränkte die Arme vor seiner Brust und sah mich durchdringend an. “Wirst du jetzt wohl endlich aufstehen? Lou lässt nicht gerne auf sich warten.“ Ich sah auf die Uhr, es war bereits neun und ich hatte doch allen ernstes vergessen, dass wir heute noch einen Termin bei unserem Macher und Band-Vater hatten, dann folgten noch Tanztraining und eine Autogrammstunde. Hätte ich doch nur nicht die ganze Nacht durchgemacht, seufzte ich innerlich, aber es half alles nichts, als quälte ich mich aus meinem Bett auf meine Füße, zog mir mein graues Lieblingsshirt und meine Picaldi-Jeans an, stylte mich dieses Mal ausnahmsweise vor dem Spiegel in meinem Zimmer, da mir klar war, dass das Badezimmer mit Sicherheit besetzt war, packte noch einige Sachen in meinen Rucksack und stand knapp fünfzehn Minuten später bereit zur Abfahrt im Flur. Rekordzeit, jubelte ich und wartete auf die anderen, die schon wesentlich länger wach waren als ich, jedoch immer noch in der Wohnung herumirrten und dies und das nicht fanden.

Jay, wo ist meine Zahnbürste?“, hörte ich Izzy aus dem Bad rufen. “Und wo ist meine neue Designer-Sonnenbrille?“, schrie Mikel aus seinem Zimmer, wobei ich einen guten Anblick in dieses erhaschen konnte. Kein Wunder, dass er sie nicht fand, bei dem Chaos. Ich verkniff mir ein Grinsen. “Verdammt, könnt ihr endlich einmal ruhig sein?“, schrie Chris nun aus der Küche, trank seinen Kaffee, hielt sich seinen Kopf und tapste miesgelaunt zu mir in den Flur. Ich schluckte und wich seinem wütenden Blick aus. War er etwa auf mich sauer oder darauf, dass die anderen Jungs heute einfach zu laut waren? Von allein konnte ich mir die Frage nicht beantworten, aber wenn ich ehrlich zu mir selber war wollte ich es auch gar nicht wissen.

Es hatte sich soviel verändert in letzter Zeit, alles begann damit, dass Naomi von einen auf den anderen Augenblick in unser Leben getreten war, dann musste sich auch noch mein bester Freund in mich verlieben. Womit hatte ich das alles nur verdient? Ich wusste, dass das alles, was hier mit mir passierte, Gottes Wille war, dennoch konnte ich mir nicht erklären, warum gerade ich. Alles hatte mit US 5 seine Wendung genommen, mehr zum Schlechten als zum Guten. Ich musste zugeben, dass ich froh war mit der Band und mir ein Leben ohne sie nicht vorstellen konnte, trotzdem hatte die Presse es irgendwie auf mich abgesehen.

Der Kloskandal, in dem es hieß ich sei schwul und die Affäre mit dem Nacktmodel Marta, die im Endeffekt nur nachgestellt war, um mich fertig zu machen, waren die geringsten Dinge, die über mich geschrieben wurde. Wirklich schlimm war das Gerücht, dass ich am Borderline-Syndrom litt und mich öfter selber verletzte, es ging sogar so weit, dass mein Dad vor allem mich nicht wieder in die Band lassen wollte, ich habe seine Entscheidung akzeptiert, doch er gab mir noch eine Chance, seitdem war auch nichts großartiges mehr geschehen, wenn sie jetzt allerdings Wind davon bekommen würden, dass ich keine Jungfrau mehr war und dass sich mein Kumpel in mich verliebt hatte, falls es denn wirklich so war, würden dies wohl meine letzten Tage mit den Leuten, die mir wichtig waren, sein.


If I had a magic lamp to make my wishes to

I wouldn’t have to think at all I would make each one for you

If I caught a falling star and it could make my Dreams come true

I’ve been dreaming all my life of everything I’d do

Jay saß am Steuer, schaute weder nach links noch nach rechts, achtete stets auf den Verkehr und ließ sich von nichts verwirren. Ich saß wie immer hinter ihm und sah nachdenklich aus dem Fenster, dabei hatte ich meine Stirn an das Glas gelehnt und sah zu, wie Bäume und Häuser an mir vorüberstreiften. In dieser kurzen Zeit, die wir auf dem Weg zu Lou waren, hatte ich das Gefühl, als würde mein halbes Leben und meine Vergangenheit an mir vorbeilaufen, wie ein Film im Kino, doch nicht nur meine Vergangenheit! Nein, auch meine Zukunft zeigte sich mir.

//Preview//

Ich hatte Familie, eine tolle Frau und zwei wundervolle Kinder, einen Jungen und ein Mädchen. Es war zehn Jahre später, die Band US 5 gab es schon lange nicht mehr, sie hatte sich nach drei Jahren aufgelöst, weil wir nicht mehr zusammen klarkamen. Noch oft dachte ich an meine ehemaligen Bandkollegen, hatte die Vergangenheit jedoch schon längst hinter mich gelassen. Ich lebte wieder in Wheaton/Illinois, meiner Heimatstadt, in der Nähe von Chicago, meinem Geburtsort. Meine Eltern wohnten nur zwei Häuserblocks von uns entfernt, sie waren nicht meine richtigen Eltern, da ich von ihnen adoptiert wurde als ich vier war, doch gestört hatte es mich nie, ich hatte sie immer als meine Familie angesehen, so auch heute. Sie waren immer für mich dagewesen und hatten sich um mich gekümmert, als wär ich ihr leiblicher Sohn.
Mein Hund Candra war inzwischen auch schon eine alte Hunddame geworden, lag im Gras uns ließ sich die Sonne auf ihr Fell scheinen. Ich schaute meinen beiden Kindern Lilly und Jason beim spielen zu. Meine Tochter wollte ich schon immer Lilly nennen und so hatten wir es getan. Ich trank meine Limonade und lehnte mich im Liegestuhl zurück. Es konnte alles so schön sein. Familie, Frau, Kinder, Arbeit. Alles war einfach perfekt, doch dies war nur der Schein vom Sein.

//Preview End//


Mir war bewusst, dass ich dieses Ziel, welches ich mir gesetzt hatte, in dem jetzigen Zustand wohl nie erreichen würde, auch wenn ich es krampfhaft versuchte. Tränen bahnten sich den Weg an die Oberfläche und mir war bewusst, dass ich heute ein letztes Gespräch mit Lou Pearlman führen würde.

Richie?“, hörte ich Jays Stimme von weitem. Ich schien geschlafen zu haben und öffnete langsam meine Augen, als ich wieder wach war. Ich sah ihn verschlafen an, er lächelte und schien das erste Mal an diesem Tag nicht nervös und angespannt zu sein. Ich rappelte mich auf, drückte die Wagentür auf meiner Seite auf und stolperte schon fast hinaus an die frische Luft. Die Sonne schien und der Tag schien perfekt, doch genau deshalb gab es auch immer wieder einen Haken, denn so gut sollte dieser dann doch nicht werden.

Der Kies knirschte unter unseren Füßen, als wir nacheinander über den Hof zur Tür schritten.
Lou erwartete uns bereits in seinem Büro, er mit lauter Papierkram zugedeckt und schien ziemlich beschäftigt zu sein, dennoch musste er dringend mit uns sprechen, es ging um die neue Tour “In Control“, die wir im Herbst starten wollten und wofür allmählich anfangen mussten zu trainieren. Wir standen also alle um seinen Tisch, hatten die Arme vor unserer Brust verschränkt und sahen ihn erwartungsvoll an, bis ich mich dabei erwischte, dass mein Blick kurz zu Chris wanderte, der anscheinend nicht ganz ausgeschlafen war, nun ja, ich auch nicht, aber ihm sah man es richtig an. Ob er das vorhin in der Küche ernst gemeint hatte und ob ich ihn ein weiteres Mal darauf ansprechen sollte? Ich meine, mir war klar, dass zwischen ihm und mir nie eine feste Beziehung laufen würde, denn ich war keineswegs schwul, nicht einmal bisexuell. Inständig hoffte ich, dass Chris mich nur verarscht hatte, doch als er meinen Blick bemerkt hatte, sah ich, dass er mich böse anfunkelte. Hatte ich mir das vielleicht auch nur eingebildet? Nein, unmöglich! Ich seufzte laut und deutlich, sah dann wieder zu Lou, der seine Augen plötzlich auf mich fixiert hatte. “Ist etwas, Richie?“, wollte er wissen, als er mein Seufzen gehört hatte, doch ich schüttelte heftig den Kopf, änderte im nächsten Augenblick jedoch meine Meinung. “Obwohl...“, begann ich. “Ich muss mit dir und auch euch reden.“ Mein Herzschlag beschleunigte sich und ich blickte in die Runde, was mir eindeutig schwerfiel, denn ich wusste nicht, wie ich den anderen erklären sollte, was mir wie Feuer in der Seele brannte. Für einen kurzen Moment schloss ich meine Augen und vergaß alles um mich herum, doch es half alles nichts, ich musste nun da durch, auch wenn ich bereits wusste, wie das Gespräch enden würde. Ich dankte Gott dafür, dass ich solch wunderbare Menschen kennenlernen und mit ihnen so eine schöne Zeit verbringen durfte, doch mir war bewusst, dass alles im Leben einmal ein Ende finden würde und somit auch das.

Ich blickte Lou in die Augen und fing langsam an zu sprechen, wobei ich mir Gedanken machte, ob ich überhaupt einen Ton herausbrachte, da der Speichel in meinem Mund sich aufgelöst hatte und meine Kehle total trocken war, dennoch riss ich mich am Riemen und wollte es versuchen. “Ich habe lange nachgedacht, die Nacht hindurch und die letzten Tage ebenfalls“, setzte ich an und schluckte, dabei spürte ich, wie mir die Schweißperlen auf der Stirn standen. Er nickte mir zu und gab mir damit zu verstehen, dass ich fortfahren sollte. “Ich werde die Band verlassen“, sprach ich meinen Gedanken heraus, erntete dafür aber nur schockierende Blicke.
Für einen Moment, der mir wie eine Ewigkeit vorkam, herrschte Stille, bis Lou diese dann schließlich brach. “Was???“, schrie er und stand auf, dann schlug er mit der flachen Hand auf den Tisch. “Richie, das kannst du nicht bringen! Du hast einen Vertrag unterschrieben!“ Seine Stimme wurde mit jedem Wort lauter und gleich würde er explodieren, dachte ich mir und sah ihn nun doch etwas ängstlich an, der Mut hatte mich inzwischen doch schon längst verlassen, aber ich würde meine Meinung nun sicherlich nicht mehr ändern. Ich schüttelte nur verständnislos den Kopf. “Denkst du eigentlich immer nur an deinen Ruf und dein Image?“, schrie ich zurück und mir schossen bereits Tränen in die Augen. Ich sah, dass Lou erneut ansetzte etwas zu sagen, doch mir wurde es einfach zu viel, ich wollte nichts mehr hören und auch mit niemanden mehr sprechen. Prompt drehte ich mich um und rannte nach draußen zum schwarzen Van, stieg ein, knallte die Tür zu und ließ meinen Tränen nun endlich freien Lauf.

 

Love can make you wish for Powers you cannot posses

But all I’d ever use them for is to bring you happiness

Girl I’m so in Love with you there’s nothing left to say

Accept that I’d do anything to make you feel this way

Ooohhh

Noch eine ganze Weile saß ich einfach nur da und weinte. Eigentlich war ich nicht der Typ dafür, der gern Gefühle zeigte, doch manchmal musste dies auch sein. Ich sah auf die Uhr, die sich am Amaturenbrett befand und stellte fest, dass die Jungs bereits eine weitere Stunde im Büro von Lou waren. Ob sie wohl über meinen Ausstieg sprachen? Auch wenn Jay, Chris, Mikel oder Izzy mich versuchten zu überreden meine Meinung doch noch zu wechseln, ich würde es nicht tun. Meine Entscheidung stand fest, auch wenn mir diese nicht leicht gefallen war. Ich sollte die Sache auch einmal positiv sehen, ich würde bald wieder meine Familie und Freunde sehen, auf die ich mich schon sehr freute und ich würde die ganze Scheiße, die geschehen war, endlich hinter mir lassen. Ich seufzte zufrieden und mit einem Mal waren alle restlichen Bedenken verschwunden.

Wie gebannt starrte ich aus dem Fenster und verfiel in meine Gedanken, doch auf meinen Lippen bildete sich ein kleines Lächeln. Draußen hatte sich der Wind bereits leicht verstärkt und ich wartete immer noch auf die anderen Jungs, auch wenn es noch bis heute Abend dauern würde, ich würde sicherlich nicht mehr da hineingehen und nachfragen, ob wir denn endlich in die WG fahren könnten, damit ich anfangen konnte zu packen. Ich hatte mit diesem Kapitel in meinem Leben abgeschlossen und mir fiel ein schwerer Stein vom Herzen, den ich schon seit Monaten mit mir herumgetragen hatte.

Ich hörte, wie die Wagentür auf der anderen Seite geöffnet wurde, jemand hineinstieg und die Tür wieder schließ. “Ist es wegen mir?“, ertönte eine Stimme, es war die von Chris. Ich sah ihn nicht an, konnte mir aber denken, dass er auf eine Antwort von mir wartete, also sollte er diese auch bekommen. Ich schüttelte den Kopf, sah ihn letztlich dann doch an. “Stimmt es?“, wollte ich wissen und sprach ruhig, dabei hoffte ich innerlich, dass die anderen nicht zufällig wie aus dem Nichts auftauchen würden und alles mitanhören konnten. Unsere Blicke trafen sich, er nickte.

Ich konnte es einfach nicht fassen. Chris meinte es ernst und auch wenn ich mir immer noch etwas verarscht vorkam, beschloss ich ihm einmal zu glauben, denn wieso sollte er mich anlügen oder verarschen wollen, obwohl er so ernst aussah und keine Anstalten machte, seinen besten Freund irgendwelchen Scheiß zu erzählen, es gab schließlich auch keinen Grund.

Immer noch sahen wir uns in die Augen, bis er mir näher kam und sich unsere Lippen zu einem zweiten Kuss vereinten, mit dem kleinen Unterschied, dass ich ihn dieses Mal sogar erwiderte. Meine Gedanken schalteten sich aus und ich konnte nicht erklären, was hier soeben mit mir passierte. Ich wollte das doch nicht! Warum nur? Nein Chris, wir dürfen nicht, schoss es mir urplötzlich durch den Kopf und drückte ihn leicht von mir. “Warum hast du ihn erwidert?“, fragte er mich und dem Klang seiner Stimme zu urteilen, war er enttäuscht und traurig zugleich, weil ich seine Gefühl einfach nicht erwiderte. Ich konnte nicht! Ich liebte ihn nicht! Und ich spielte nicht mit Gefühlen anderer so wie gewisse Leute, die ich kennengelernt hatte.
Ich war froh, als die anderen Jungs nur wenige Minuten später ebenfalls in den Van stiegen und wir auf dem Weg nach Hause waren. Mikel saß zwischen Chris und mir, es herrschte peinliche Stille zwischen allen von uns, was mich nur wenig störte, da ich wieder einmal meinen Gedanken nachhing. Als erstes würde ich anfangen meine Sachen zu packen, wenn wir in der WG angekommen waren und dann hieß es: Auf wiedersehen US 5! Willkommen Zukunft!

Und genau das tat ich auch. Bevor einer der Jungs mit mir sprechen konnte, verbarrikadierte ich mich in meinem Zimmer, holte meinen Koffer unter dem Bett hervor und fing an meine Sachen zu packen, doch leider fand dies schon bald ein Ende, als Jay das Zimmer betrat, sich auf seinem Bett niederließ und mich ernst anschaute, aber darauf ging ich nicht großartig ein, da ich im Moment wirklich mit anderen Dingen beschäftigt war. “Wieso machst du das?“ Seine Stimme klang ruhig und klar. Ich hätte mir denken können, dass diese Frage kommen würde, hatte mir innerlich jedoch gewünscht, dass sie mir nie gestellt wurde und ich ohne Probleme und schlechtes Gewissen zurück in die Staaten fliegen könnte, aber ich wollte einmal nicht so sein und ihm seine Frage also auch beantworten, doch ich hatte keineswegs vor das Thema noch weiter zu vertiefen. Ich stand auf und sah ihn an, dann fing ich an zu sprechen. “Ich kann einfach nicht mehr. Vielleicht habt ihr das alles nicht mitbekommen, weil ihr zu sehr mit euch selber beschäftigt wart, aber mir brennt es in der Seele, wenn ich sehe, wie die Presse versucht mich fertig zu machen. Okay, vielleicht komme ich eines Tages wieder, aber im Augenblick brauche ich einfach etwas Abstand und ich bitte dich, sowie auch die anderen, meine Entscheidung einfach zu akzeptieren und mich gehen zu lassen.“ Flehend sah ich ihn an, Jay war der Einzige, mit dem ich je über meine Probleme gesprochen hatte, bei dem ich mich einfach wohl fühlte und der für mich wie ein großer Bruder war. Er nickte nur, bot mir an mich zum Flughafen zu fahren, wobei ich zustimmte und packte dann weiter meine Sachen, dabei fiel mir nach einiger Zeit ein Bild in die Hand, welches mich mit Chris, Jay, Mikel und Izzy zeigte, als wir gerade im “6 Vorne“ waren, um Jays vierundzwanzigsten Geburtstag zu feiern. Tränen schossen mir direkt in die Augen und ich erinnerte mich an die letzten zwei Jahre, als alles begonnen hatte.


//Flashback//

“So Leute, Jay ist soeben mit Roger zum Friseur! Jetzt beeilt euch mal und trödelt nicht so herum, wir wollen schließlich, dass alles fertig ist, wenn die beiden wiederkommen“, kommandierte uns Drew herum. Bereits zwei ganze Wochen lebten wir schon in dieser großen Bandvilla, die sich in Orlando befand und Lou Pearlman gehörte. Noch waren wir Konkurrenten und ich musste zugeben, dass ich diesem Mikel manchmal gerne in seinen Allerwertesten treten würde, wie der sich immer aufspielte, da konnte ich nur die Augen verdrehen, aber ich ließ mir nichts anmerken, sondern versuchte mich mit allen anzufreuden, was mir auch ziemlich gut gelang. Meine Eltern hatten mir schon von klein auf beigebracht andere Menschen so zu nehmen wie sie waren und genau das hatte ich noch mit meinen sechzehn Jahren behalten.
Wir konnten von Glück sagen, dass die Küche so groß war, denn nun stauten wir uns alle darin, um einen vernünftigen Kuchen zu backen, der Haken daran war jedoch, dass keiner von uns zu so etwas in der Lage war. Ich schaute Mikel über die Schulter, wie er gerade dabei war den Teig anzurühren. Natürlich hatte ich wieder einmal nichts zu tun, also beschloss ich einfach mich an den Herd zu machen und ihn irgendwie zum laufen zu bringen, nun ja, vielleicht war dies doch keine allzu gute Idee, da ich mit diesem shit Ding, wie ich es nannte, einfach nicht klarkam und auch die anderen konnten mir da wenig helfen.

Endlich!“, jubelte ich, als ich den Herd angestellt hatte und er nun problemlos funktionierte. “I’m the best Kuchenbacker of the world“, grinste ich und klopfte mir triumphierend auf die Brust.


//Flashback End//


“Das waren noch Zeiten“, seufzte ich, als wir zu fünft nun am Flughafen standen und ich mich soeben von den Jungs verabschiedete, nachdem ich mir ein One-Way-Ticket nach Chicago geholt hatte. “Wir werden dich vermissen“, lächelte Izzy und drückte mich einmal ganz fest. “Halt die Ohren steif“, meinte daraufhin Jay und auch er umarmte mich. Ich konnte es nicht leugnen, mir würden die Leute hier in Deutschland sehr fehlen und bei dem Gedanken sie nie wieder zu sehen, gelangte eine Tränen aus meinen Augenwinkel in das Freie und rollte über meine Wange. Ich war mir eigentlich sicher, dass ich die richtige Entscheidung getroffen hatte, dennoch fiel es mir schwer, als ich die Vier nun so sah, wie sie nebeneinander standen und ab sofort ohne mich klarkommen mussten.

Richie! Warte!“, hörte ich plötzlich eine Stimme, die von weitem an mein Ohr drang. Verwirrt sah ich mich um und entdeckte Naomi auf mich zurennen. Das hatte mir gerade noch gefehlt. Konnte ich denn nicht einfach nach Hause fliegen, ohne sie noch ein letztes Mal zu sehen? Nun ja, ich wollte nicht so sein, daher wartete ich, bis sie angekommen war und vor mir anhielt. Sie war völlig außer Atem, doch sie lächelte und irgendwie hatte ich das Gefühl, als würde sie sich verändert haben in so kurzer Zeit, aber das bildete ich mir sicherlich nur ein, denn ich wusste genau, dass sie sich nie ändern würde.

Unsere Blicke trafen sich und für einen Moment hatte ich alles um mich herum vergessen. Ich war vollkommen auf sie fixiert und mir kam es vor, als hätte sie mich erneut in ihren Bann gezogen mit ihren wunderschönen rehbraunen Augen, doch nein! Dieses Mal würde ich mich dagegen wehren! Ich hatte keine Lust mehr ständig wie ein Spielzeug behandelt zu werden, denn ich war auch ein Mensch, der Gefühle hatte und sehr empfindlich dabei war, wenn man diese verletzte. Die Jungs standen um uns herum, beobachteten alles ganz genau und warteten darauf, dass etwas passierte.
“Richie“, begann Naomi dann, als sie wieder genug Luft bekam und ihre Atmung sich beruhigt hatte. “Ich weiß, dass ich scheiße gebaut habe, aber ich liebe dich wirklich und habe dich vom ersten Augenblick an schon geliebt. Vielleicht verstehst du das nicht und du brauchst mir nicht zu glauben, ich wollte nur, dass du das weißt, bevor du wahrscheinlich für immer aus meinem Leben verschwindest. Es tut mir leid!“ Ihre Augen glitzerten und waren von Tränen erfüllt, aber dieses Mal würde ich mich bestimmt nicht von ihr erweichen lassen. Ich schüttelte den Kopf und blieb hart wie Stein. “Naomi, du hast vollkommen Recht. Ich kann und werde dir auch nicht verzeihen, du hast mir zu sehr wehgetan und nicht nur mir.“ Ich schaute zu Izzy und Chris. Auch sie hatten einen Schlag mit der blanken Faust von ihr ins Gesicht bekommen, wenn man es denn so nennen konnte. Sie wurden ebenfalls verletzt und ich hatte mir vorgenommen Naomi aus meinem Leben auszuschließen und sie einfach zu vergessen, was mir allerdings schwerer fiel als zuerst gedacht, denn sie war wohl meine erste große Liebe, auch wenn diese nicht lange hielt, dennoch war diese kurze Zeit mit ihr etwas besonderes.

Kurz kramte sie in ihrer Jackentasche und zog einen blauen Umschlag hervor. “Der ist für dich, öffne ihn im Flugzeug und vergiss mich mit bitte nicht!“, bat sie mich und überreichte mir den Brief.

Ich sah sie ernst an und strich ihr leicht über ihre gerötete Wange. “Es tut mir leid“, flüsterte ich, überwand mich dann doch und hauchte ihr einen Kuss auf ihre weichen Lippen, es würde wohl der Letzte sein und vielleicht waren dies auch die letzten Sekunden, die wir zusammen verbrachten.

Mein Flug wurde aufgerufen und ich hatte noch fünf Minuten, um allen noch ein Lebewohl zu wünschen. Ich sah zu Chris, der nur still in einer Ecke stand und alles beobachtete.
Als ich bemerkte, dass niemand hinsah, ging ich zu ihm und lächelte leicht. “Ich wollte mich auch bei dir entschuldigen.“ Irgendwie tat Chris mir schon leid, doch ich war mir sicher, dass die Gefühle zu mir nur eine kurze Phase waren, die schon bald in eine andere Richtung driften würden und er glücklich mit einem Mädchen werden würde. Schade war nur, dass ich das nicht mehr miterleben durfte. Auch ich näherte mich ihm, wie vorher Naomi, und gab ihn einen kurzen Kuss, dann lächelte ich ihn an. “Mach’s gut! As good as it gets!“ Ein Zwinker war das letzte, was ich ihm schenkte, als ich mich mit meinen Koffern auf den Weg zum Flugzeug machte. Noch ein letztes blickte ich zurück auf die Jungs, Naomi und auf Berlin, dann war ich verschwunden.
Im Flugzeug suchte ich meinen Platz, setzte mich und schaute nachdenklich aus dem Fenster. Tränen floßen links und rechts meine Wangen hinunter, doch darum kümmerte ich mich nicht weiter. Ich stöpselte mir meinen iPod in die Ohren, gerade kam der Song von Nevio Passaro “Vorbei“. Leise begann ich mitzusingen. “Endlich darf ich nach den Sternen greifen, lachend durch die Straßen streifen, endlich geht es mir jetzt wieder so richtig gut, bin ganz frei und schöpfe neuen Mut, vorbei vorbei vorbei der Tag als alles sinnlos schien, vorbei vorbei vorbei die Zeit als alles grau erschien, als alles anders war, vorbei vorbei il tempo che ho lasciato dietro me, vorbei vorbei vorbei...“ Dann hob das Flugzeug ab und somit auch ich. Zurück in meine alte Heimat!

Make the sunrise wake each morning till you opened up your eyes

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