Mama, I never meant to make you cry
Mama, Forgive me for the time I hurt you
Mama, If I could only turn back time
My life would be complete
Das Girl, dessen Namen ich immer noch nicht kannte, und ich hatten frühzeitig den Club verlassen, ohne dass die anderen Jungs etwas davon mitbekommen hatten. Stumm schritten wir nebeneinander her und wohl dachte keiner von uns daran, dieses zu brechen, zumindest dachte ich nicht daran, daher setzte ich mich lieber in den weichen Sand und starrte gedankenverloren auf das weite Meer hinaus.
“Was ist los mit dir?“, wurde ich gefragt, während sie sich vor mich setzte und fragend ansah, doch ich schüttelte nur lächelnd den Kopf und antwortete darauf: “Mir ist nur gerade eingefallen, dass ich deinen Namen immer noch nicht kenne.“ Auch sie musste bei diesen Worten lächeln und drehte sich leicht zu mir, dann hielt sie mir die Hand entgegen. “Ich bin Michelle“, stellte sie sich vor und wartete wohl, dass ich nun auch etwas sagte, was ich auch tat. Ich nahm ihre Hand und nannte ihr meinen Namen, dann sahen wir beide wieder auf das Wasser, welches leichte Wellen an den Strand schlug und diese dort brachen.
Ich spürte, wie sie sich leicht an mich lehnte, also hegte ich auch keine Scheu vor ihr, sondern legte einfach meine Arme um ihren Körper. Es war eine klare Nacht, die einfach nur genossen werden musste. Ich sah, wie Michelle ihre Augen schloss und anscheinend dem Rauschen des Meeres lauschte. Ich tat es ihr gleich und vergaß zum ersten Mal für einen kurzen Augenblick meine ganzen Probleme mit Roxy und der Band.
Eine kühle Brise umgab uns und wirbelte etwas Sand auf, der zu uns herüberschwebte. “Woran denkst du?“, hörte ich sie fragen, allerdings ließ ich meine Augen weiterhin geschlossen. “Ich versuche an nichts zu denken“, war meine Antwort und dann war wieder Stille. Ich wusste nicht, wie lange das noch so weitergehen sollte, aber mich störte es auch nicht sonderlich.
Nun ja, zumindest bis dahin nicht, wo Roxy plötzlich hinter uns stand und ich erschrocken herumwirbelte. “Das nennst du: Es läuft nichts?“, brüllte sie mich aus Leibeskräften an, was mich merklich zusammenzucken ließ. Sie war sauer, doch das zu Unrecht. Nur wie sollte ich ihr das bloß beweisen? War Roxy tatsächlich so eifersüchtig, dass ich noch nicht einmal mit anderen Girls reden geschweige denn befreundet sein durfte? Wenn dem so war, dann sah ich auch keine leuchtende Zukunft für unsere Beziehung.
Ich stand auf und kam näher auf sie zu, doch meine Freundin, wenn man sie denn noch so bezeichnen konnte, wollte anscheinend von mir weder etwas hören noch etwas wissen. Auf dem Absatz machte sie einfach kehrt und stolzierte zurück zum Hotel. Zumindest nahm ich das an, denn sie ging in die Richtung.
Ein kurzer Blick von mir auf Michelle verriet ihr, dass ich mit Roxy reden musste und das verstand sie auch ohne viele Worte zu wechseln. Kurz nickte ich ihr dankbar zu, bevor ich Roxy dann schon hinterhereilte.
Als ich sie eingeholt hatte, packte ich sie am Arm, allerdings nicht so fest, dass es ihr wehtun könnte. Ich drehte sie zu mir um, jedoch wünschte ich mir im nächsten Augenblick, dass ich es nicht getan hätte, denn sie sah mich mit einem hasserfüllten Blick an und ich dachte mir nur: Wenn Blicke töten könnten, würde ich hier direkt auf der Stelle umfallen.
“Bitte Roxy, hör mir wenigstens zu. Es ist nicht so wie du denkst“, versuchte ich es dennoch und ließ sie dabei nicht los, doch dabei hatte ich ihre andere Hand nicht bedacht, die im nächsten Moment auch schon meine Wange streifte. Ein greller Schmerz durchzuckte mich und ich spürte, wie der Abdruck ihrer Hand auf meiner Wange kleben geblieben war, dabei wusste ich noch nicht einmal, warum sie mir kein Vertrauen schenkte.
“Verpiss dich aus meinem Leben!“ Ihre Stimme klang ruhig und doch kraftvoll und wütend, aber ich dachte nicht einmal im Traum daran jetzt zu gehen. Nicht, bevor wir nicht alles geklärt hatten, so blieb ich also stehen. Meine Augen wanderten kurz zu ihrem Bauch, wo man bereits eine leichte Wölbung erkennen konnte.
“Bitte Roxy, hör mir doch einmal zu.“ Ich klang verzweifelt, ließ sie allerdings nun los. Sie schien kurz zu überlegen, dann nickte sie, was mich erleichtert aufatmen ließ. “Du hast fünf Minuten!“ Das würde mir reichen und so verlor ich auch keine Zeit, sondern fing sofort an zu sprechen. “Es läuft zwischen Michelle und mir nichts. Wir sind nur befreundet! Vertrau mir doch!“ Die Tränen konnte ich kaum noch zurückhalten und es war wohl das erste Mal, dass ich meinen Gefühlen freien Lauf ließ.
Eine ganze Weile sahen wir uns bloß in die Augen, bis sie den Kopf schüttelte. “Lass mich einfach in Ruhe und geh zu deinem Flittchen.“ Das waren ihre letzten Worte, bevor sie sich umdrehte und ging, wobei ich mir dieses Mal nicht die Mühe machte ihr zu folgen, denn es würde sicherlich sowieso nichts bringen.
Als ich wieder zum Hotel zurückgekehrt war, kam mir bereits Izzy entgegen, der seltsamerweise ziemlich gute Laune zu haben schien. “Hey Kurzer!“, begrüßte er mich und hüpfte wie ein kleines Kind um mich herum, wobei ich ihm nur den Vogel zeigen konnte und mich interessiert dieses Mal nicht im geringsten, was ihm wieder zugestossen war, nun ja, ich konnte es mir auch schon denken, aber trotzdem war es mir egal. Ich wollte einfach nur noch nach oben in mein Zimmer und schlafen. Mich in die Decke kuscheln und in das Kissen weinen, aber dazu würde es wohl die halbe Nacht noch nicht kommen, denn als ich mein Zimmer betrat, erwartete mich bereits die nächste Überraschung.
Hatte ich das Licht etwa nicht abgeschaltet, dachte ich mir und blickte mich fragend um. Aus dem Badezimmer kam ein Geräusch, welches der Dusche recht ähnlich klang. Ich klopfte an die Tür und wartete auf eine Antwort, doch es kam nichts, so versuchte ich die Tür zu öffnen, auch das war vergeblich.
Allmählich wurde es mir unheimlich, da ich wirklich nicht wusste, was hier abging, aber wahrscheinlich würde ich schon bald herausfinden.
Und genau so war es. Als ich auf dem Sofa kurz davor war einzuschlafen und noch gelangweilt durch die Kanäle zappte, öffnete sich die Tür des Badezimmers und dort kam jemand heraus, von dem ich nie geglaubt hätte, dass ich sie bald wiedersehen würde. Ich riss die Augen auf und war plötzlich hellwach, dann sprang ich auf meine Beine und lief auf sie zu. “Mom!“ Mit einer stürmischen Umarmung begrüßte ich sie. “Was machst du hier?“, wollte ich von ihr wissen und war einfach nur froh, dass sie im richtigen Moment hier aufgetaucht war.
Sie lächelte mich an und ging in die kleine Küche, die mit dem Wohnzimmer verbunden war. “Ich wollte sehen, wie es meinem Sohn geht.“ Sie ließ das Wasser für einen Tee aufkochen und setzte sich daraufhin an den runden Tisch, ich tat es ihr gleich, doch sagte nichts über meinen derzeitigen Zustand, obwohl man mir mit Sicherheit genau ansehen konnte, dass etwas nicht stimmte.
Meine Mom trank einen Schluck aus der Tasse und sah mich mit einem durchdringenden Blick an. Sie spürte sehr wohl, dass etwas passiert war und ich wusste, dass sie anscheinend nicht so lange lockerlassen würde, bis ich es ihr erzählt hatte.
Nun ja, deswegen war ich auch froh, dass sie jetzt nach Mallorca gekommen war, denn ihr konnte ich mich anvertrauen, was ich wohl bei niemand anderen so sehr konnte, also fing ich an zu sprechen, während ich meine Augen keine Sekunde von meiner Tasse wandte und mit dem Finger kleine Kreise auf den Tisch zeichnete.
Ein Seufzen entwich meiner Kehle als ich endlich einmal anfing zu sprechen und kein Ende fand.
Lange sah sie aus dem Fenster, als ich mit meiner kurzen Geschichte über Roxy und mich geendet hatte, jedoch hatte ich ihr das mit der Schwangerschaft verschwiegen, da ich dieses Thema im Augenblick für recht unpassend hielt.
Aus ihrem Schweigen heraus schloss ich, dass ich vielleicht doch besser meinen Mund gehalten hätte. Ich lauschte dem vibrieren des kleinen Kühlschranks während ich in meine Gedanken versank. Es war nicht so, dass ich alles bereute, was in meinem Leben geschehen war, aber dennoch würde ich mir manchmal wünschen, dass alles nie soweit gekommen wäre, aber die Vergangenheit konnte man schließlich nicht rückgängig machen und so war es wohl an der Zeit diese hinter mich zu bringen.
“Weißt du, Chris...“, begann sie und mir fiel auf, dass sie mich immer noch bei meinem ersten Namen nannte, was für mich irgendwie recht ungewohnt war, trotzdem sagte ich dagegen nichts. Kurz hielt sie nach diesen drei Worten inne und suchte wahrscheinlich nach passenden Sätzen, die sie mir an den Kopf werfen wollte, aber das tat sie nicht, zumindest nicht direkt. Sie sah mich an, doch ich blickte nur starr auf den Boden. Mir war die ganze Situation irgendwie unangenehm, sodass ich am liebsten unsichtbar geworden wäre.
If my time on earth was over
Then the last thing I would do
Is to pray to God and just thank him
For blessing me with you
What you did for me was a miracle
Every word you said was true
You were always there and protected me
This Song goes out to you
Meine Mom sprach weiter, wobei ich ihr aufmerksam zuhörte. Sie lächelte, was ich nicht sonderlich verstehen konnte, aber sie wusste sicherlich, was sie tat, deshalb vertraute ich ihr auch so sehr, sie behielt immer die Ruhe und war immer für mich da, egal welchen Scheiß ich bauen würde. “Beweis ihr deine Liebe.“ Erneut trank sie einen Schluck. Sie hatte wirklich leicht reden.
“Und wie soll ich das anstellen?“, wollte ich von ihr wissen und sah ihr dabei fragend in die Augen.
“Ganz einfach.“ Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht, während sie mir erzählte, was für einen Vorschlag sie hatte, aber ob das gut gehen würde?
Irgendwie auf unerklärliche Weise hatte meine Mom mich letzten Ende doch dazu überredet die ganze Sache durchzuziehen, so befand ich mich also am nächsten Abend am Strand und hatte alles so gut wie vorbereitet, jetzt musste ich nur noch auf meine Mom und Roxy warten, wobei ich dann noch hoffen konnte, dass die Jungs nichts davon mitbekommen würden.
Gedankenverloren saß ich im weichen Sand und blickte auf das Meer, wo sich die Wellen an den weiterentfernten Klippen brachen. Der Schaum spritzte mir auf meine nackten Füße und ich fuhr mir durch mein Haar. Hoffentlich würde sie kommen, sonst wäre die ganze Arbeit umsonst gewesen.
Aber das war sie nicht, denn nur wenige Minuten darauf kamen beide an, ich sah sie schon von weitem, wobei meine Augen kurz in den Himmel schweiften. Es sah stark nach regen aus, jedoch hoffte ich, dass es nicht soweit kommen würde, denn das würde den Teelichtern, die ich zu einem Herzen ausgebreitet hatte, nicht gut bekommen.
“Mrs Stringini, was...“, begann Roxy, doch hielt mitten im Satz an als sie mich erblickte. Ihre Augen waren gefüllt mit Kälte und ich konnte ihr deutlich ansehen, dass sie am liebsten wieder abhauen würde, aber sie musste sich endlich einmal klar werden, dass sie nicht vor jedem Problem davonlaufen durfte.
“Ich lass euch dann einmal allein“, hörte ich meine Mom sagen, dann ging sie, worüber ich nicht sonderlich erfreut war, denn ich konnte nicht genau deuten, ob ich es ohne ihre Hilfe weit bringen würde.
Roxy verschränkte die Arme vor ihrem Körper und sah mich nicht gerade erfreut an. Das war der Moment, an dem ich es endlich wagen und über meinen Schatten springen sollte.
So stand ich also auf und blieb mitten im leuchtenden Herz, während ich nervös in meiner Hosentasche herumfummelte. “Was willst du noch? Ich dachte, wir...“ Jedoch unterbrach ich sie, indem ich mit meiner Hand abwinkte.
“Du meinst, wir haben schon alles geklärt, aber ich bin da anderer Meinung. Bitte, komm her.“ Ich hielt ihr meine Hand entgegen und sah sie erwartungsvoll an. Sie schien kurz zu überlegen, als sie dann doch endlich nachgab und zu mir trat. Ich war einen Schritt weiter, aber nun kam der schwerste Teil, den ich kaum wagte über meine Lippen zu bringen.
Noch einmal atmete ich tief durch, bis ich mir sicher war, dass ich weitersprechen musste, das war womöglich meine letzte Chance ihr wieder näher zu kommen.
“Ich weiß, dass es wahrscheinlich anders für dich aussah, aber zwischen Michelle und mir lief wirklich nichts. Nun ja, ich möchte eigentlich das Thema etwas beiseite schieben und zum eigentlichen Punkt kommen.“ Kurz schloss ich die Augen und schluckte hörbar. “Weißt du, schon seit ich dich das erste Mal gesehen habe, glaubte ich an Liebe auf den ersten Blick.“ Weiterhin spielte ich nervös mit einer kleinen Schachtel, die sich in meiner Hosentasche befand, herum. “Ich liebe dich über alles.“ Wieder sah ich sie an. “Und daher wollte ich dich fragen, ob...“ Ich stockte und wusste nicht genau, wie ich den Satz beenden sollte, aber ich musste es tun, koste es was es wolle und auch, wenn es das Letzte sein würde, was ich in meinem Leben tat. “Ich wollte dich fragen, ob...“ Nun komm schon! So schwer konnte das doch wirklich nicht sein, aber offenbar war es das. Los, jetzt noch ein dritter Versuch, schließlich waren aller guten Dinge drei. Ich atmete sehr tief durch und sprach es schnell und direkt heraus, sodass ich schon dachte, sie hätte nicht mitbekommen, was ich sagte, doch dem war nicht so. “Ich wollte dich fragen, ob du mich heiraten willst?“
Ich hatte das Gefühl, als wär die Zeit eingefroren, bis Roxy endlich ihre Sprach wiedergefunden hatte. “Ich...also...“ Sie schluckte und hatte anscheinend keinen blassen Schimmer, was sie darauf sagen sollte, doch bevor sie überhaupt den Mund öffnen konnte, ertönte am Himmel ein lauter Knall, wobei Roxy und ich beide merklich zusammenzuckten. Ich war einen kurzen Blick nach oben, doch dieser reichte schon, um die Zeile zu lesen, die sich dort durch ein Feuerwerk erstreckte.
ROXY & RICHIE BELONGS TOGETHER!!!
Ich sah mich um. Von wem kam das bloß? Niemand schien in der Nähe zu sein, doch da irrte ich mich gewaltig, denn ich bemerkte erst vier Gestalten, die hinter einem Baum gestanden und alles mitangesehen hatten. Sie kamen auf uns zu. In der Mitte war meine Mom und um sie herum Jay, Izzy und Mikel. Das konnte doch nicht deren ernst sein. Sie wussten anscheinend von anfang an, was hier abging. Peinlicher ging es ja wohl echt nicht. Den Jungs aus meiner Band konnte ich wirklich vieles erzählen, aber dennoch nicht alles.
Ihre Blicke waren auf Roxy gerichtet, sie hatten kein Lächeln aufgesetzt und sahen ziemlich ernst drein, bis Jay vortrat und direkt vor Roxy zum stehen kam. “Sag ja! Siehst du nicht, dass diesr Jungs dich wirklich liebt und es ernst meint?“ Dabei deutete er auf mich.
Roxy blickte in die Runde und schien wahrscheinlich keine Wahl zu haben, als endlich mit mir zu sprechen. Unsere Gesichter berührten sich beinah und es fehlten nur noch wenige Millimeter, als sie direkt vor mir stand. Salzige Tränen glänzten in ihren Augen. Sie sagte nichts, aber das brauchte sie auch nicht. Ihr Ausdruck, den sie in ihrem Gesicht trug, reichte vollkommen aus, um ihre Gedanken lesen zu können.
Plötzlich tat sie etwas, womit ich nie in meinem Leben wieder gerechnet hätte. Sie umarmte mich so stürmisch, dass wir beide in den Sand fielen und dort eine ganze Weile liegenblieben. Ihren Kopf hatte sie an meiner Schulter gelehnt. “Ja, ich will“, hauchte sie in mein Ohr, sodass nur ich es hören konnte und um uns herum fingen alle an zu klatschen. Ich lächelte und konnte endlich wieder glücklich sein.
Roxy und ich beschlossen noch für eine Weile an die Hotelbar zu gehen, um uns noch einen Drink zu gönnen. Die Jungs waren noch am Strand geblieben, genau wie meine Mom.
Innerlich hoffte ich stark, dass ich Michelle so schnell nicht wieder begegnen würde. Also, Roxy brauchte sich darüber wirklich keine Gedanken zu machen, dennoch wollte ich ihr keine falschen Gedanken bereiten.
Roxy bestellte sich einen Swimmingpool und ich gab mich mit einem Sex on the Beach zufrieden. Die Atmosphäre in dieser Bar war einfach unbeschreiblich, das bunte Licht strahlte ein besonderes Flair aus.
Verliebt sah ich ihr in ihre grünen Augen und nuckelte an dem Strohhalm herum. “Es tut mir leid“, sagte sie und erwiderte meinen Blick. Ich nickte. “Schon ok.“ Und irgendwie konnte ich sie auch verstehen, schließlich sah das zwischen Michelle und mir am Strand doch etwas vertraut aus, aber ich konnte sie wirklich beruhigen, denn ich hielt nichts vom fremdgehen und würde sie auch nie hintergehen.
Es dauerte nicht lange und uns überkam die Müdigkeit, sodass wir uns kurzerhand dazu entschlossen, nachdem ich die Drinks bezahlt hatte, nach oben zu gehen und uns schlafen zu legen.
Vor meinem Zimmer verabschiedeten wir uns noch lange voneinander und es hätte mit Sicherheit noch länger gedauert, wenn die Tür sich nicht plötzlich geöffnet hätte und Izzy den Kopf durch den engen Spalt gesteckt hätte. “Wollt ihr hier draußen pennen oder was braucht ihr so lange?“, fragte er an uns gewandt und sah uns beide abwechselnd an. Ich verdrehte die Augen, gab Roxy noch einen kurzen Kuss und verschwand hinter der Tür, dann sah ich Izzy zornfunkelnd an, obwohl ich wenig glaubte, dass er das sah, denn in diesem Zimmer war es so dunkel, dass man kaum mehr die Hand vor den Augen sehen konnte und das bewies ich im nächsten Moment auch schon, als ich über eine Tasche, die mitten im Weg stand, stolperte und der Länge nach hinfiel, woraufhin Izzy in schallendes Gelächter fiel.
“Wer ist bitte so blöd und stellt seine Sachen mitten in den Weg?“, motzte ich herum und rappelte mich auf.
“Das ist deine“, lachte Izzy und als ich die Nachttischlampe anschaltete, bemerkte ich, dass es sich tatsächlich um meine Tasche handelte. Ich sah zu Izzy hinüber, der sich allmählich, zwar nur in kurzen Zügen, aber immerhin, wieder beruhigte.
“Na ja, kann doch jedem einmal passieren“, blockte ich ab und schmiss mich auf mein Bett. Das tat gut. Ich würde am liebsten in den ganzen Klamotten einschlafen, doch davor wollte ich noch unter die Dusche.
Als ich wieder aufstand, bemerkte ich erst dann, dass mir jeder einzelne Knochen wehtat, von was auch immer.
Schnell suchte ich mir eine frische Boxershort heraus und wollte mich für mindestens eine Stunde im Badezimmer einschließen.
Ich streifte mir mein Shirt und meine Hose vom Körper, ließ das Wasser in die Wanne und blickte derweil in den Spiegel. Schlimm sah ich aus. Total blass und heruntergekommen, ich hatte einige Kilos abgenommen und war irre ungestylt.
Eine ganze Weile verbrachte ich vor dem Spiegel, wobei das Wasser beinah übergelaufen wäre, hätte ich es nicht im letzten Augenblick mitbekommen und den Hahn zugedreht.
Vorsichtig stieg ich hinein und spürte bereits das lauwarme Wasser an meinem Körper. Diese Entspannung tat wirklich wieder einmal gut. Ich schloss meine Augen und schaltete meine Gedanken einfach aus.
Leider hielt diese Ruhe nicht für lange, denn nur wenige Minuten später, klopfte es heftig an die Tür und Izzys Stimme ertönte. “Richie, beeil dich endlich! Ich muss pissen!“, schrie er zu mir hinein, doch dieses Mal würde ich nicht nachgeben, auch wenn er noch ewig klopfen würde. Ich wollte nichts weiter als meine Ruhe haben und die sollte mir keiner nehmen.
Allerdings kam ich mit meiner Sturheit nicht sonderlich weit. Wer hätte denn auch ahnen können, dass Izzy noch sturer war als ich? Eben! Niemand!
So musste ich mich wohl oder übel geschlagen geben, denn dieses Klopfen, was sich bereits in bedrohliches Hämmern umgewandelt hatte, bereitete mir allmählich Kopfschmerzen. “Ich bin sofort draußen“, rief ich zurück.
Als ich mich abgetrocknet hatte, wickelte ich mir einfach das Handtuch um die Hüfte, steckte die dreckigen Klamotten in den Wäschekorb und verließ das Bad, sodass Izzy also freie Bahn hatte. Dankbar zeigte er sich, als er mich zu Seite schubste und krachend die Tür ins Schloss fallen ließ.
Es drang leise Musik aus den Lautsprechern der Anlage, während ich das Fenster öffnete und hinausstarrte, das Handtuch hatte ich immer noch nicht abgelegt, was sich später als riesen Fehler herausstellen sollte.
Ich stand auch noch am Fenster, als Izzy nach etwa zehn Minuten wieder aus dem Badezimmer heraustrat und in einer Tüte herumkramte, dann spürte ich kurz darauf seinen prüfenden Blick auf mir ruhen, drehte mich allerdings nicht um.
Jedoch hätte mir sein fieses Grinsen alles verraten können und bevor ich mich versah, war es auch bereits geschehen. Izzy riss mir das Handtuch vom Leib und ließ mich nun ohne jede Bekleidung dastehen. Wie erstarrt war ich von seiner Tat und es Augenblicke später war ich mir überhaupt bewusst, was er soeben getan hatte.
Abrupt drehte ich mich um und versuchte so gut es ging mein bestes Stück mit der Hand zu verbergen. Sauer sah ich ihn an, doch er grinste nur schelmisch und schmiss das Handtuch auf den Schrank. Ich könnte ihn dafür erschießnen, dachte ich mir im nächsten Moment, als auch schon die Tür aufsprang und ein sexy Girl, etwa in meinem Alter, hereinkam. Mit großen Augen sah sie uns an und wollte soeben umdrehen. “Ich störe wohl.“ Doch Izzy hielt sie zurück, indem er sich vor die Tür stellte und sich dort erst einmal gründlich breit machte, dann schüttelte er heftig den Kopf, wobei ich mir ständig die Frage stellte, wie dieses Girl bitte in unser Zimmer gelangt ist. Natürlich, mit einem Schlüssel, nur woher hatte sie diesen?
“Unser Kurzer hat nur eben das Problem sich anzuziehen. Weißt du, er macht das noch nicht lange allein“, hörte ich Izzy sagen und wenn ich nicht so nackt dastehen würde, wäre ich ihm schon längst an die Gurgel gesprungen.
Anstatt noch länger dort Wurzeln zu schlagen, kramte ich in meinem Koffer schnell nach einer Boxershort und wollte eigentlich im Bad verschwinden, jedoch machte mir Mr Gallegos einen Strich durch die Rechnung, was hatte ich auch anderes erwartet? Nichts!
“Kann ich durch?“, fragte ich ruhig und versuchte ihn zur Seite zu drängen, jedoch schien er stärker zu sein als ich, obwohl ich um wenige Zentimeter größer war, nun ja, das spielte aber wohl kaum eine Rolle.
“Steh ich etwa im Weg?“ Ich nickte, dennoch trat er nicht beiseite, doch irgendwann hatte ich es dann noch geschafft, mich bis zum Badezimmer vorzudringen, wo ich mich anzog und noch eine Weile auf der Toilettenschüssel sitzenblieb. Wieso musste er eigentlich immer so niedermachend sein? Anfangs, als alles mit der Band begonnen hatte, hatten wir uns wirklich super verstanden und waren die besten Freunde, aber neuerdings benahm er sich komisch. Nun ja, mir sollte es recht sein.
Als ich wieder hinauskam, lagen Izzy und dieses Girl knutschend auf dem Bett herum, machten sich vollkommen breit. Seufzend musste ich feststellen, dass ich heute Nacht wahrscheinlich nicht das Hotelbett nutzen konnte, also machte ich mich auf den Weg, um mir eine andere Bleibe zu suchen.
Diese fand ich am Strand. Zum Glück war es nicht sonderlich kühl, sodass es wohl kein Problem war. Ich legte mich auf den Rücken und starrte in den Himmel. Die Wolken hatten sich bereits verzogen und es war wieder eine sternenklare Nacht. Der helle Vollmond machte alles perfekt und irgendwann überkam mich die Müdigkeit, sodass ich schnell ins Land der Träume entwich.
In my darkest times, you’re my shining light
I can always count on you
You were the for me when I couldn’t see
And helped me make it through
Remember when I was just a little child
All the things we used to do
I will cherish all the memories
That’s why I sing this song to you
Früh wurde ich am nächsten Morgen durch lautes Geschrei geweckt und schreckt auf, sodass ich kerzengerade auf meinen vier Buchstaben saß. Schlaftrunken blickte ich mich um und erst dann erinnerte ich mich daran, dass ich ja nicht in meinem Zimmer war. Keine Menschenseele war am Strand, nun ja, fast keine, denn als ich genauer hinsah, erkannte ich schon fünf Personen, die im Wasser zusammen Spaß hatten.
Langsam stand ich auf und klopfte mir den Sand von meinen Klamotten, dann tapste ich schlaksig zu ihnen hinüber. Jay war der erste, der auf mich aufmerksam wurde.
“Richie, komm auch ins Wasser!“, rief er mir zu, wobei ich nur kurz nickte und mich bis zur Boxershorts auszog. Etwas schwimmen und Spaß konnten an so einem frühen Morgen schließlich nicht schaden, auch wenn ich immer noch eine gewisse Wut wegen Izzy im Bauch hatte.
Das Wasser war kalt und ich war kurz davor zu kneifen, doch Kendra, die ich im Übrigen auch mitgebracht hatte, hielt mich zurück und zog mich ins Wasser, sodass ich hintenüber hinfiel und untertauchte.
Blub Blub machte es, als ich wieder auftauchte und in die Runde blickte, bis meine Augen auf meinem Schäferhund haften blieben. Ich strich ihr leicht über ihren nassen Kopf und konnte ihr einfach nicht lange böse sein, dafür war sie viel zu brav, auch wenn sie den Hamster Harmenoff von Izzy auf dem Gewissen hatte. Das war auch eine lustige Angelegenheit...
//Flashback//
Vor wenigen Tagen hatte sich Izzy einen kleinen Hamster angeschafft, noch ein Baby. Auch dieses Mal teilten wir uns ein Hotelzimmer. Ich saß mit Kendra auf dem Sofa und zappte gelangweilt durch die verschiedenen TV-Kanäle. Izzy war dabei, den Käfig zu säubern, dabei hatte ich nicht bemerkt, wie er den kleinen Hamster auf den Tisch abgesetzt hatte.
Er hatte mir schon am Anfang erzählt, dass er in seiner Heimat Stockton öfter Tiere gehabt hatte. Ratten, Hamster, Schlangen...Nun ja, nichts für mich, wenn man mich fragte, aber das tat man schließlich nicht.
Also, für einen Moment war ich womöglich von einer Fernsehsendung abgelenkt, nichts besonderes, nur eine Talkshow, in der gerade eine heiße Braut zugange war. Wie auch immer. Plötzlich sprang Kendra von dem Sofa und griff sich den Hamster, was ich erst Sekunden später mitbekommen hatte, doch sofort reagierte ich.
Ich sprang von meinem Sitz auf und packte meinen Hund am Halsband. “Kendra! Aus!“, schrie ich, was Izzy stutzig machte und er zuerst nicht ganz verstand, was soeben abging, aber als er Harmenoff, den Hamster, in Kendras Maul bemerkt hatte, wurde auch er panisch. Gemeinsam versuchten wir, ihn da wieder herauszubekommen, was wir letzten Ende auch geschafft hatten.
Nur anscheinend waren wir etwas zu spät dran, denn nur Stunden später war er tot.
//Flashback End//
Daran erinnerte ich mich schon gern. Also, ich meine, es war nicht schön, aber man musste sich Izzy einmal mit einem Hamster vorstellen. Das passte irgendwie einfach nicht zu ihm.
Soeben stand ich auf einem Surfbrett und versuchte eine Welle zu reiten. Es war nicht so leicht und ich erinnerte mich an meine Anfänge, als Chris mir das beigebracht hatte. Ungefähr zwei Knochenbrüche und fünf Verstauchungen hatte ich mir zugezogen, aber irgendwann war ich so gut, dass ich es beinah tadellos hinbekommen hatte.
Ich versuchte mein Gleichgewicht zu halten, während ich mich nach den anderen umsah, doch sie waren fast aus meinem Blickfeld verschwunden, störte mich aber nicht sonderlich, bis ich einen aufschrei vernahm und dieser ließ mich so zusammenzucken, dass ich von dem Brett fiel und erst einmal Literweise Wasser schluckte, bevor ich wieder auftauchte.
Heftig schüttelte ich den Kopf, um das Salz aus meinen Augen zu bekommen, dann sah ich mich um, doch immer noch konnte ich nur verschwommen alles wahrnehmen.
Dieser Schrei! Er kam von meinen Leuten, klang nach Mikel. In Rekordzeit schwamm ich zu den anderen zurück, die bereits wieder am Strand standen und nach allen Seiten Ausschau hielten, doch von Mikel war keine Spur.
Als ich zu Jay getreten war, sah ich ihn fragend an, aber er antwortete mir nicht. Was war denn jetzt schon wieder passiert?
Da keiner mir so wirklich Auskunft geben wollte, blieb mir wohl nichts anderes übrig, als zu warten, bis sie von selber reden würden, nur machte ich mir große Sorgen um Mikel. Es war ein markerschütternder Schrei, der einem das Blut in den Adern gefrieren ließ und man konnte sich schon denken, was hier alles geschehen konnte.
Erst atmete ich erleichtert auf, als er wieder in Sichtweite war. Der konnte einem wirklich immer wieder einen gewaltigen Schrecken einjagen, sodass Jay jedes Mal kurz davor war, durchzudrehen. “Was fällt dir eigentlich ein, uns zum wiederholten Mal so einen Schrecken einzujagen?“, blaffte er Mikel an, doch was er darauf erwiderte, bekam ich schon gar nicht mehr mit, da ich mich wieder angezogen hatte und mit meiner Mom etwas den Strand entlangschlenderte, schließlich hatten wir uns schon lange nicht mehr zusammen unterhalten und ich wollte auch wissen, wie es meinem Bruder Bobby und meinem Dad ging.
Kendra sprang fröhlich um uns herum und bellte hin und wieder. “Wie geht es Bobby und Dad?“ Ich sah sie an und vergrub meine Hände in den Hosentaschen meiner Shorts. Sie nickte und lächelte.
“Soweit ganz gut. Bobby ist im letzten Semester seines Studiums angelangt und dein Dad wurde befördert.“ Das freute mich für die Beiden. Damals wollte mein Dad auch, dass ich seinen Beruf aufübte und Anwalt wurde, Bobby tat dies, doch für mich war das nichts. Das Jura-Studium war einfach zu trocknen für mich, ich wollte es machen, woran ich Spaß hatte und genau das hatte ich auch mit der Band. Ich musste an meine Kindheit denken. Schon von kleinauf wusste ich, dass ich adoptiert war, doch mich hatte das nie gestört, schließlich hatten Kathy und Robert mich immer wie ihren eigenen Sohn behandelt und dafür war ich ihnen wirklich dankbar. Mein Dad war zwar oft ziemlich streng und auch nie ganz einverstanden mit meiner Karriere gewesen, aber ich hatte immer mein Ding durchgezogen, doch wenn er mir alles verboten hätte, was ich mir aufgebaut hatte, dann würde ich auch auf ihn hören, auch wenn es mir schwerfallen würde.
Irgendwann verabschiedeten meine Mom und ich uns voneinander mit einer Umarmung und gingen getrennte Wege. Erneut verdunkelte sich der Himmel und ich spürte bereits die ersten Tropfen auf meiner Nasenspitze. Das hatte mir auch noch gefehlt. Eigentlich wollte ich einen Urlaub mit schönem Wetter verbringen, aber daraus würde nichts werden, so wie es aussah.
Meine Jacke drückte ich enger um mich, der Wind verwehte mir mein verlängertes Haar, das ich mir extra wegen unserem neuen Video “Rythm of Life“ machen ließ. Auf Anhieb wurde es kalt und ich verließ die Stadt, lief dann an einer etwas ruhigeren Straße entlang.
Dichter Nebel umhüllte mich und man konnte kaum noch vernünftig etwas erkennen. Ich dachte an meine Mom und wie viel Glück sie mir bislang in meinem Leben geschenkt hatte. Sie war wirklich immer für mich da und auch wenn sie nicht meine leibliche Mutter war, liebte ich sie mehr als alles andere. Ich war einfach froh, sie zu haben und das wollte ich ihr auch irgendwie zeigen, mir musste nur noch etwas einfallen. Sie spielte eine wichtige Rolle in meinem Leben.
Der Regen wurde immer stärker, sodass ich beinah meine Augen nicht mehr offen halten konnte und es war anscheinend nur noch eine Frage der Zeit bis ich mich verlaufen hatte.
Als ich die Straßenseite wechseln wollte, sah ich weder einen von links noch von rechts kommenden Wagen, also konnte ich ohne viel zu überlegen hinübergehen, jedoch hätte ich das doch besser bleiben lassen sollen.
Ein Hupen zerbrach die ruhige Stille, die um mich geherrscht hatte. Ich blickte zur rechten Seite. Etwas helles kam immer näher und blendete mich. Schützend hob ich die Hand vor mein Gesicht, das Hupen wurde hektischer. Ein Entkommen war nicht mehr möglich.
In einem weichen Bett wurde ich wieder wach. Ein unheimliches Pochen überdeckte mein Gehirn und als ich die Augen öffnete, kam mir eine unbekannte Atmosphäre entgegen.
Wo war ich hier? Ich sah mich um. Wie kam ich hierher? Ich versuchte mich zu erinnern. Und vor allem: Wer war ich? Ich wusste nichts mehr, alles war wie ausgelöscht und nie dagewesen.
Ich schreckte aus meinen Gedanken und Fragen auf, als es plötzlich an der Tür bummerte und eine Horde von Menschen reinkam, die ich zuvor nie gesehen hatte. Dazu gehörten drei Jungs, zwei Girls und eine ältere Frau. Sie stellten sich um mein Bett und ich sah verwirrt in die Runde.
“Mein Gott, Chris! Geht es dir gut!“, fragte mich die Frau und sah mich besorgt an. Woher kannte sie mich? Konnte mir denn niemand erklären, was geschehen war?
Für einen kurzen Augenblick schloss ich die Augen. Das viele Piepen der Maschinen, an die ich gebunden war, bereitete mir Kopfschmerzen. Ich fühlte mich so leer, so ausgelaugt, so durcheinander.
“Chris? Hörst du mich?“ Ich nickte, obwohl ich mir nicht sicher war, ob sie mich meinte. Also hieß ich Chris.
Erneut öffnete ich die Augen und sah alle an. “Wer seid ihr?“ Meine Stimme war schwach, kaum zu vernehmen und zu mehr Worten würde ich wohl auch kaum in der Lage sein. Alle blickten mich der Reihe nach verdutzt an und ihre Augen weiteten sich um gut einen Zentimeter. Hatte ich soeben vielleicht etwas Falsches gesagt?
“Der Arzt hatte also doch Recht“, sprach der Größte von ihnen, ließ allerdings seinen Blick nicht von mir los. “Richie oder auch Chris, wir sind deine Freunde, das ist deine Mom und das hier...“ Er deutete auf das blondhaarige Girl mit den wunderschönen grünen Augen. “Das ist deine Verlobte. Du hattest einen Autounfall und scheinst dich jetzt an nichts mehr erinnern zu können“, sprach er weiter, während ich ihm aufmerksam zuhörte, daraufhin stellte er mir noch die anderen Gesichter vor. Er war Jay, dann waren da noch Mikel, Izzy und Naomi, doch keinen von ihnen konnte ich irgendwie einordnen.
Meine Mom bat die anderen für einige Minuten draußen zu warten, da sie anscheinend mit mir sprechen wollte. Die erfüllten ihr die Bitte auch und dann waren nur noch wir beide in dem Zimmer. Ein ungutes Gefühl umgab mich. Es war seltsam meine Mutter vor mir zu haben und sie noch nicht einmal zu kennen.
Sie setzte sich an mein Bett und strich leicht über meinen Handrücken. Sie hatte Tränen in den Augen wie ich bemerkte. “Chrs, es tut mir so leid.“ Wofür entschuldigte sie sich? Ich war vollkommen durcheinander und wollte einfach meine Ruhe haben, deswegen schloss ich meine Augen und versuchte alles auszuschalten. Es war schon spät und morgen war sicherlich auch noch ein Tag zum reden.
Doch bevor meine Mom ging, flüsterte sie noch, als sie die Tür geöffnet hatte: “Es wird alles wieder gut, mein Sohn.“ Dann war Stille und ich ließ meine Augen geschlossen, womöglich für immer.
How am I to make it through the night?
How am I to live my life when you’re not here by my side?
Mama you’re the reason why I’ve become a better man
Every word you said was true, and I’ll make it up to you