My Side
  Baby, you're the one
 

Baby you’re the one that I need,

Everything I want you to be,

Girl its only you that I adore,

All I need and so much more,

Baby you’re the one that I need,

Everything I want because its you I’m begging for,

I call your name,

Girl my heart is yours for sure

Baby you’re the one............





Die Tage schwanden von dannen und somit näherte sich auch mein Geburtstag. Was in der Nacht noch bei mir und Roxy gelaufen war? Nun ja, nicht sonderlich viel, außer der Tatsache, dass wir beide nun glücklich zusammen waren und ich mir bewusst darüber war, dass ich sie mit Sicherheit nie wieder gehen lassen würde.

Am Morgen des achtundzwanzigsten Novembers wurde ich durch die hellen Sonnenstrahlen, die durch mein Zimmerfenster schienen, geweckt. Kurz blinzelte ich und war dann völlig wach. Nun war ich also wieder einmal ein ganzes Jahr gealtert, was mich nicht sonderlich freudig stimmte, aber wenn ich daran dachte, dass ich nun endlich volljährig war, steigerte sich meine Stimmung enorm, denn jetzt konnte ich tun und lassen was ich wollte, also, mehr oder weniger versteht sich.

Freudestrahlend sprang ich aus meinem Bett und schlüpfte in meine mit Löchern bedeckte Jeans, dann zog ich mir noch mein weißes Lieblingsshirt über und tapste zusammen mit Kendra in die Küche, wo die Jungs bereits am Tisch saßen und sich begierig auf ihr Frühstück stürtzten.

Ich warf einen kurzen Blick in die Runde, als ich mich auch schon zu ihnen gesellte und mir ein Brötchen aufschnitt, welches ich kurz darauf mit Erdbeermarmelade bestrich. War ja mal wieder klar, dass sie meinen Geburtstag hatten, zumindest konnte ich es verstehen, nachdem was in letzter Zeit so alles passiert war, aber mit Sicherheit würde Roxy daran denken.

Pustekuchen! Als ich sie am Nachmittag traf, hatte sie kein gutes Wort für mich übrig. Kein Happy Birthday und auch kein Alles Liebe zum achtzehnten. Nichts! Zwar blickte ich etwas enttäuscht zu ihr hinüber, allerdings versuchte ich mir so gut es ging nichts anmerken zu lassen, da ich nicht mit neugierigen Fragen durchlöchert werden wollte.

Sie hakte sich bei mir ein und zusammen schlenderten wir über den dunklen Ku’damm, welcher nur leicht mit den Lichtern einiger Laternen beleuchtet wurde. Mein ganzes Leben hatte ich davon geträumt, endlich so glücklich zu sein wie an diesem Tag, auch wenn man meinen Geburtstag vergessen hatte, aber daran war ich ja bereits gewohnt, leider.

Ich erinnerte mich an Chris, er hatte ihn nie vergessen und mit ihm wurden meine Geburtstage immer zu etwas Besonderem, doch nun sollte alles ein Ende gefunden haben. Chris gab es nicht mehr und er würde auch nie wieder zurückkehren. Das war eine Tatsache, die mir in meinem Inneren starke Schmerzen bereitete und ich daher versuchte seinen Tod so gut es ging zu verdrängen.

Gehen wir in die WG?“, hörte ich Roxy fragen und erst jetzt bemerkte ich, dass es bereits ziemlich dunkel geworden war. Ich nickte und so liefen wir weiter, wobei ich meine Gedanken um Chris immer noch in meinem Kopf kreisen ließ.

Kein Licht brannte in der WG als ich die Tür aufschloss. Wahrscheinlich zogen die Jungs wieder einmal um die Häuser und das ohne mich, was langsam typisch für mich war und zum Standard dieses Lebens gehörte.

Aber da irrte ich mich gewaltig. Die Jungs waren zu Hause und nicht nur sie. Als ich das Licht anknipste kamen mir viele Gesichter entgegen, die mich mit einem breiten Grinsen ansahen und “Überraschung!“ riefen.

Und tatsächlich war ich total überrascht, denn ich hatte wirklich keine Ahnung was in diesem Moment hier abging. “Du hast wohl gedacht, wir hätten wieder einmal deinen Geburtstag vergessen, was?“, meinte Izzy und trat zu mir.

Eigentlich freute ich mich ja wirklich, dass sie daran gedacht haben und so etwas organisierten. Auch meine ganzen Freunde aus Chicago waren extra nach Berlin gekommen, um dabei sein zu können, aber irgendetwas hinderte mich daran meine Freude auch offen zu zeigen.

Ich umarmte jeden nach einander und spürte dabei Roxys fragenden Blick auf mir ruhen, wobei ich aus ihren Augen genau herauslesen konnte, dass sie wusste, wenn mich etwas bedrückte und nun war das der Fall, auch wenn ich mir nichts anmerken ließ, was mir ganz gut gelang, denn keiner bis auf sie bemerkte meinen trüben Blick und meine Unaufmerksamkeit.

Meinen achtzehnten Geburtstag verbrachte ich also inmitten meiner engsten Freunde, jedoch fehlte eine ganz besondere Person in meiner Nähe, dessen Namen ich gar nicht mehr erwähnen wollte und auch an sie denken wollte ich keineswegs, aber es ließ sich wiederum nicht vermeiden.

It’s so hard to believe it, can’t believe that I found you Girl,

All that I ever wanted, is in you before my eyes,

I know that you are my Angel,

Heaven sent from the Lord above,

I simply can’t believe it

I’ll be all you ever need............


Während die anderen im Wohnzimmer ausgelassen tanzten und feierten, saß ich alleine in meinem Zimmer und nippte hin und wieder an einer Flasche Tequila. Mir lag wirklich viel daran, dass sie an meinen Geburtstag gedacht hatten, dennoch war mir heute irgendwie nicht sonderlich nach feiern zu Mute, schließlich lag Chris’ Tod gerade einmal knapp zwei Wochen zurück und ich hatte diese schlimme Zeit immer noch nicht sonderlich gut verdauen können.

Leicht angetrunken, da dies bereits meine dritte Flasche war, warf ich einen Blick zur Zimmertür, an der ich plötzlich ein Klopfen vernahm und im nächsten Moment betrat Roxy das Zimmer, wobei sie die Tür wieder hinter sich schloss. Einige Schritte trat sie auf mein Bett zu und setzte sich im Schneidersitz neben mich, ließ dabei ihren Blick keine Sekunde von mir. “Was ist los mit dir?“, flüsterte sie kaum hörbar und sah mich besorgt an, doch ich schüttelte nur den Kopf, denn über meine Probleme wollte ich wirklich nicht reden, nicht einmal mit meiner eigenen Freundin.

Ich spürte, dass sie enttäuscht war, aber fragte zu meinem Glück nicht weiter nach, sondern sah mich nur weiterhin mit ihren klaren blauen Augen an, die mir so viel hätten verraten können. Sanft streichelte sie mir über die Wange und lächelte leicht, dann gab sie mir einen zärtlichen Kuss, wobei sich unsere Zungen nur Sekunden später leidenschaftlich umschlangen.

Tief atmete ich ihren Duft ein und genoss einfach ihre Nähe und das Gefühl, endlich jemanden gefunden zu haben, der mich verstand und immer für mich da sein würde. Ich wollte Roxy nie wieder gehen lassen!

Leicht legte ich mich auf sie, löste mich allerdings nicht von dem Kuss, dann schob ich ihr Top leicht nach oben, aber sie hielt mich zurück, woraufhin ich sie leicht entschuldigend ansah, denn sie hatte mir verraten, dass sie noch Jungfrau war und gerne noch etwas warten wollte. Hätte ich mich damals nur nicht auf Naomi eingelassen, aber woher hätte ich denn auch ahnen können, dass sie nicht die richtige für mich war? Okay, mein Instinkt schien irgendwie kaputt zu sein, falls ich denn überhaupt einen hatten, aber das spielte derzeit ja wohl keine Rolle.

Sorry...“, flüsterte ich und sah verlegen zu Boden, wobei ich genau spürte, wie ich rot im Gesicht war, dabei hoffte ich innerlich, dass sie das nicht bemerken würde, da das Licht sowieso gedämmt war. Sie lächelte jedoch nur und schüttelte leicht den Kopf. “Du musst dich nicht entschuldigen. Ich wollte dir nur noch etwas geben“, meinte sie und stand auf, dann kramte sie in ihrer Tasche, bis sie eine kleine Schachtel herauszog und sie mir übergab, dabei hatte sie ihr strahlendstes Lächeln auf die Lippen gesetzt, was mich jedes Mal zum schmelzen brachte.

Etwas verwirrt nahm ich es entgegen und öffnete es, dann stach mir ein glänzendes Kreuz ins Auge, welches ich mir schon lange gewünscht hatte. Ich blickte zu Roxy und bekam meinen Mund vor Staunen nicht mehr zu, doch ihr Lächeln wurde nur noch breiter. “Mund zu, sonst kommen Fliegen rein!“, meinte sie zu mir und mit einem Finger klappte sie meinen Unterkiefer nach oben.

Ich klappte die kleine Schachtel wieder zu und gab ihr einen innigen Kuss, denn sie mit viel Leidenschaft erwiderte. Ich vergaß meine ganze Umwelt um mich herum und konzentrierte mich nur voll auf Roxy, die noch recht verkrampft wirkte, allerdings nach einiger Zeit mir ihr ganzes Vertrauen schenkte. Sanft strich ich ihr mit meinen Fingerspitzen über ihren weichen Körper, nachdem ich ihr Top in eine Ecke gepfeffert hatte.

Jede einzelne Berührung von ihr liebte ich und dabei bekam ich eine leichte Gänsehaut, die meinen Rücken hinabglitt. Langsam und um ihr noch Zeit zum nachdenken zu geben öffnete ich ihren Gürtel, sah sie derweil fragend an, denn ich wollte unter keinen Umständen etwas machen, was sie selber nicht wollte, aber sie nickte nur als Zeichen, dass sie bereit war den nächsten Schritt zu gehen, auch wenn wir gerade einmal zwei Wochen zusammen waren.

Ich zog den Reißverschluss ihrer Jeans nach unten und befreite sie aus dieser, während sie mir mein Shirt auszog und Küsse auf meinem trainierten Oberkörper verteilte, was ich in vollen Zügen genoss.

Nur leider war ich zu dumm, um die Tür abzuschließen, denn meine Bandkollegen, vor allem Izzy, waren gerne dazu bereit ohne anzuklopfen in das Zimmer zu kommen und auch Jay war da keine Ausnahme, denn ich teilte mir dieses ja mit ihm. Und so musste es auch dieses Mal soweit sein, indem Izzy in das Zimmer platzte und nach meinem Wohlbefinden fragen wollte, doch mitten in seinem etwas langem Vortrag hielt er inne und sah uns fies grinsend an.

Wie sollte es auch anders sein war ich doch tatsächlich wie von der Tarantel gestochen aufgesprungen und sah ihn entsetzt an. Na super! Wieso musste er ausgerechnet jetzt kommen? “Was willst du?“, knurrte ich und in gut deutsch gesagt ging mir das soeben ziemlich auf den Piss, denn mir war klar, dass Roxy nun wohl nur noch verkrampfter mir gegenüber werden würde und ob bei uns heute noch mehr passieren würde, das konnte ich mir nun wohl endgültig abschminken.

Hey, schnauz mich nicht so an, Kleiner. Konnte ich doch nicht wissen, dass ihr hier gerade beschäftigt sein!“, grinste er mich an, blieb allerdings in der Tür stehen. Was erwartete er denn jetzt? Eine Live-Show oder sogar einige gute Tipps, wie sein Sex, den er schon ewig nicht mehr hatte, genauer gesagt, seit Naomi, besser werden würde? Das konnte er völlig vergessen.

Sauer griff ich nach einem Kissen, welches auf Jays Bett lag und schmetterte dieses in seine Richtung. “Verpiss dich, Arsch!“, schrie ich und schon war die Tür wieder ins Schloss gefallen. Dann herrschte für einige Minuten Stille in dem abgedunkelten Raum, wobei ich meine Augen in Richtung Roxy schweifen ließ. Sie schien nicht sonderlich begeistert von dem soeben Geschehen gewesen zu sein, nun ja, konnte man ihr schließlich auch nicht verübeln, denn gerade jetzt musste so etwas passieren.

Ich gab es auf. Sicherlich würden wir noch eine zweite Chance bekommen, aber heute war mir die Lust auf alles vergangen, sogar mit meinen besten Freunden hatte ich bislang kein Wort gewechselt, obwohl sie mir nichts dir nichts aus Chicago angereist waren, um mich zu sehen, aber sie würden mit Sicherheit noch einige Tage bleiben, also hatte ich wegen eines Abends auch nicht viel verloren.

Ich legte mich ins Bett, ausgezogen war ich praktisch schon, und starrte gedankenverloren an die Decke, wobei ich spürte, wie Roxy sich an mich kuschelte und ihren Kopf auf meine Brust bettete.

Es dauerte nicht lange, nachdem ich meine Augen geschlossen hatte, bis ich eingeschlafen war.

Am nächsten Morgen wurde ich allerdings schon früh von einem Geräusch geweckt, welches eindeutig aus dem Wohnzimmer zu kommen schien. Ich warf einen kurzen Blick auf die Uhr und erschrak. Es war gerade einmal fünf Uhr in der Früh und nicht einmal die Sonne stand bereits hoch am Himmel.

Ich sah neben mich. Roxy schien schon wach zu sein, denn sie lag nicht mehr neben mir, also quälte ich mich mit großer Mühe aus dem Bett, fuhr mir durch mein zerzaustes Haar und machte mich auf den Weg, um die Ursache für das seltsame Geräusch, welches ich nicht zuordnen konnte, zu finden.

Als ich einen Schritt in das Wohnzimmer getan hatte, wünschte ich mir ab diesem Moment, ich wäre einfach in meinem Zimmer gewesen und hätte so getan, als würde ich jegliches Klimpern und Ächzen überhören, aber nein, ich musste ja schließlich immer alles überstürzen, das lag nun einmal in meiner Natur und daran war wenig zu ändern.
Ich blickte genau einen Mann in schwarzem Mantel an, der mit dem Rücken zu mir stand und eine Kapuze über den Kopf gezogen hatte. Er suchte nach etwas und war anscheinend so beschäftigt, dass er mich bislang noch nicht bemerkt hatte. Ich hatte noch die Möglichkeit wieder zurück in mein Zimmer zu gehen und alles zu vergessen, aber das konnte ich nicht machen, schließlich war hier jemand unbefugt in unsere WG eingedrungen und da konnte ich ja nicht einfach so tun, als wäre nichts.

Kurz räusperte ich mich, wobei der Typ aufschrak und sich erschrocken zu mir umdrehte. Ich erkannte sein Gesicht und mir stockte der Atem. Meine Augen waren weit aufgerissen und auf die Person gerichtet. In meinem Mund spürte ich keinen Speichel mehr und dieser war wie ausgetocknet. Nein, das konnte doch nicht sein. “Chris?!“
Schweißgebadet wachte ich auf und sah mich um. Es war alles nur ein Traum. Chris war nicht hier und es war noch dunkel. Roxy lag friedlich schlafend und mit einem Lächeln auf dem Gesicht neben mir und wusste von nichts.

Draußen war es noch dunkel und als ich auf die Uhr sah bemerkte ich, dass es noch mitten in der Nacht war.

Jedoch war an Schlaf nicht mehr zu denken, also beschloss ich einen kurzen Spaziergang zu machen. Ich sprang aus meinem Bett und zog mich warm an, da es ziemlich kalt geworden war, dann ging ich leise hinaus, um die anderen nur nicht zu wecken, da ich mir ihre neugierigen Fragen wirklich ersparen wollte.

Zwar war es in der ganzen WG dunkel, allerdings sah ich, dass es ziemlich unordentlich hier war. Anscheinend hatten die Jungs beschlossen, am frühen Morgen aufzuräumen. Ich stolperte über eine Bierflasche und fiel beinah der Länge nach hin, doch zum Glück konnte ich mich gerade noch so halten.

Ich lief durch die nasse Straße, meine Jacke eng um mich geschlungen. Es war eisig kalt und meine Nasenspritze fror bereits ein.

Völlig in meinen Gedanken bekam ich nicht mit, wie ich an dem Friedhof vorbeikam auf dem Chris begraben lag und erst als ich an dem Tor entlangschlenderte, wurde mir bewusst, wo ich gelandet war. Durch die Gitterstäbe sah ich auf den Friedhof und beschloss kurzerhand meinem besten Kumpel einen Besuch abzustatten.

Ich betrat die Ruhestätte, wobei das Tor ziemlich laut knarrte, aber mir war das derzeit wirklich egal. Langsam schritt ich an den vielen Gräbern entlang, während mir dichter Nebel um die Beine schlich. Immer noch war es dunkel und nur durch den Mond konnte ich einzelne Grabsteine erkennen und lesen, was darauf zu sehen war. “Ellis McMillan, 19.08.1897-21.10.1962“, las ich auf einem. Auf einem anderen stand “Zoey Damon, 02.04.1997-03.05.2001“. Doch auf einen Grabstein wurde ich ganz besonders aufmerksam.

Eine Weile blieb ich reglos davor stehen und starrte es an. Es enthielt die Worte “Lara Mitchelle, 31.12.1972-12.01.2006, Das Sterben gehört zum Leben, nicht weinen, weil es vorüber, lächeln, weil es gewesen, wir werden dich immer in unserem Herzen behalten!“ Über diesem Spruch war ein Foto von einer jungen Frau, etwa anfang dreißig. Ich hatte sie noch nie zuvor gesehen und doch kam mir sie so bekannt vor, allerdings konnte ich nicht sagen woher.

Zwingend riss ich mich von ihrem Anblick los und schritt weiter, wobei die Äste unter meinen Fußsohlen knackten, bis ich irgendwann einmal direkt vor Chris’ Grab stand. Ich spürte, wie Tränen in mir aufloderten. Ich faltete meine Hände zu einem leisen Gebet.

Es dauerte nicht lange und ein erster Regentropfen fiel zu Boden, dem weitere folgten. Nun konnte man meine Tränen nicht weiter mit den nassen Tropfen unterscheiden. Ich war bereits völlig durchnässt, doch mir war dies egal. Ich kniete mich auf den Boden, wobei meine Hosenbeine mit Matsch und Dreck beschmutzt wurden und sah starr das Bild von Chris an, welches sich vor mir erstreckte. Ich weiß, ich hatte mich bereits öfter wiederholt, aber ich konnte nicht oft genug sagen, wie sehr er mir fehlte. Ich wollte auch nicht behaupten, dass ich schwul wäre, denn das war ich definitiv nicht, dennoch war er meine einzige große Liebe gewesen, die ich verloren hatte und daran gab ich allein mir die Schuld, denn vielleicht hätte es verhindert werden können, aber nun musste ich zugeben, dass es zu spät und nicht mehr rückgängig zu machen war.

Leicht strich ich über sein Bild und sah dem Flackern der Kerze zu, welches in der Flasche brannte.

Die letzten Tage hatte ich krampfhaft versucht meine Gedanken auf etwas anderes zu konzentrieren, jedoch war dies alles andere als leicht und so musste ich mich wohl oder übel damit abfinden, dass es vorbei war.

Mit Schmerzen in der Brust und hinterlassenen Spuren in meiner Seele machte ich mich also wieder auf den Weg zur WG, da die Sonne am Horizont und hinter den Hochhäusern bereits ihre ersten Strahlen hervorholte und ich wollte noch vor dem Frühstück zu Hause sein.

Ich lief dieselbe Strecke entlang, da sie die kürzeste war, und sah nebenbei den Kindern aus dem Kindergarten beim spielen zu. Nun ja, einige Minuten konnte ich schließlich noch bleiben und so setzte ich mich auf eine Bank, zündete mir eine Kippe an und beobachtete die Kinder, wie sie friedlich und ohne große Sorgen im Sand spielten.

Das erinnerte mich irgendwie an meine Kindheit. Ich hatte diese wirklich sehr genossen, auch wenn ich schon damals mit meiner Schauspiel- und Modelkarriere viel zu tun hatte. Ein kleines Mädchen, etwa vier Jahre alt, rannte an mir vorbei, fiel allerdings nach nur wenigen Schritten der Länge nach hin, daher nahm ich noch einen großen Zug meiner Kippe, löschte diese dann und kniete mich zu dem kleinen Mädchen, der inzwischen einige Tränen die Wangen hinuntergeflossen waren. Ich lächelte sie an und half ihr nach oben. “Alles in Ordnung?“, fragte ich besorgt und wischte ihr eine Träne beiseite. Sie sah mich nur an und nickte leicht, dann hörte ich einen Mann rufen, der auf uns beide zugeilt kam. Anscheinend war dies sein Vater. Ich stand auf und sah ihn an, er erwiderte meinen Blick.

Kurz erklärte ich, was passiert war, dann drehte ich mich um und wollte meinen Weg zur WG forsetzen, bis er etwas von sich gab, was mein Herz beschleunigte. “Du bist Richie Stringini?“ Abrupt hielt ich an, eigentlich hätte es mich nicht wundern müssen, dass er meinen Namen kannte, da ich in einer wirklich erfolgreichen Boyband war, dennoch kam es mir seltsam vor, dass er mich kannte, schließlich war er ein Kerl von ungefähr Mitte dreißig. Wie in Zeitlupe drehte ich mich zu ihm um und starrte ihn verwirrt an, dann nickte ich zaghaft. “Ich denke, wir müssen reden“, fügte er nach einer kurzen Pause hinzu und setzte sich auf die Bank. Nun ja, eigentlich lief mir soeben die Zeit davon, dennoch war ich neugierig geworden und wollte unbedingt wissen, was er mir zu sagen hatte, also setzte ich mich neben ihn, wobei ich seiner Tochter beim spielen zusah. “Ich...kenne deine Mutter!“ Dieser Satz hallte in meinem Gehör immer und immer wieder wider. Hatte er das soeben wirklich gesagt? Mit großen Augen sah ich ihn an und konnte nicht ganz glauben, was er mir hier versuchte auf den Tisch zu stellen. “Woher?“, fragte ich vorsichtig nach. Natürlich wäre es nichts Besonderes gewesen meine Mom zu kennen, wenn ich nicht adoptiert wäre und ich wusste, dass er von meiner leiblichen Mutter sprach. “Sie ist ebenfalls die Mutter von Lilly.“ Er deutete auf das kleine Mädchen. Das war also meine Schwester?! Irgendwie kam mir das alles recht spanisch vor, dennoch ließ ich mir meine Verwirrtheit nicht anmerken und hörte ihm weiterhin zu. “Ihr Name war Lara und sie ist im Januar letzten Jahres bei einem tragischen Unfall gestorben.“ Lara hatte er soeben gesagt? Ich ließ meine Gehirnzellen auf hochtouren schalten und arbeiten, dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Der Grabstein! Ich hatte alles wieder genau vor meinen Augen. Lara Mitchelle! Und dieses Foto, daher kam es mir so bekannt vor. Ich sah den Mann, der sich mir als Ryan vorstellen, an und fand endlich meine Stimme wieder. Ich blickte auf den Boden und irgendwie stieg Wut in mir auf, wobei mir so viele Fragen durch den Kopf gingen, auf die ich so gerne eine Antwort gefunden hätte, doch die würde ich wohl nicht bekommen.

Noch eine ganze Weile unterhielten wir uns, wobei ich wirklich viele Dinge über meine Mom erfahren hatte, obwohl ich mir geschworen hatte, nie über meine leiblichen Eltern nachzudenken geschweige denn je ein Wort über sie zu verlieren, denn ich war einfach nur froh darüber, dass meine Adoptiveltern mir so ein schönes Zuhause gegeben hatten.

Als ich einen Blick auf meine Armbanduhr warf, stellte ich fest, dass bereits drei weitere Stunden vergangen waren und ich eigentlich schon längst wollte in der WG sein, denn ich hatte noch etwas Wichtiges zu erledigen. So verabschiedete ich mich also von Ryan und auch von Lilly und machte mich auf den Weg.

Dort angekommen waren die Jungs und auch Roxy bereits am frühstücken, wobei ich einige böse Blicke erntete, was ich mir allerdings beim besten Willen nicht erklären konnte. “Ach nee, wen haben wir denn da?“, hörte ich Mikels Stimme an mein Ohr dringen. “Sieh mal in den Kühlschrank“, folgte dann Jay und da aller guten Dinge drei sind, fügte Izzy noch hinzu: “Du warst übrigens mit einkaufen dran, Kleiner!“ Oh man, das hatte ich total vergessen. Entschuldigend sah ich alle der Reihe nach an, bis ich mich jedoch in meinem Zimmer verdrückte.

Ich hatte heute etwas ganz Besonderes mit Roxy vor und daran würde mich sicherlich keiner abbringen, zumindest nicht, wenn ich daran dachte abzuschließen. Ich sah mich in meinen vier Wänden um und überlegte kurz, wie ich es hier romantisch gestalten konnte, denn ich war nie sonderlich der große Romantiker gewesen und eigentlich hätte ich bestimmt den Rat von Jay, Mikel oder Izzy hinzugeholt, aber andererseits wollte ich mir das wiederum auch nicht antun, da es mir vor den dreien irgendwie peinlich war darüber zu reden.

So schmückte ich mein Zimmer also etwas aus. Ein frischbezogenes weißes Laken war auf dem Bett ausgebreitet, wo ich einige rote Rosenblätter verstreute. Teelichter gehörten natürlich auch zum Programm und von daher verteilte ich diese im ganzen Zimmer, legte noch eine Kuschelrock-CD ein und schon war der Abend perfekt geplant.
Nun musste ich nur noch warten, bis der Abend kam und bis dahin schloss ich mein Zimmer lieber ab, setzte mich dann zu den anderen ins Wohnzimmer, die irgendwie immer noch leicht säuerlich wirkten. Nicht einmal gefrühstückt hatte ich, was ich erst dann bemerkt hatte, als mein Magen laut anfing zu knurren, dennoch wollte ich nichts essen, aus welchen Gründen auch immer.

Richie, wo ist der Zimmerschlüssel?“, rief Jay sauer aus dem Flur und kehrte mit geröteten Ohren ins Wohnzimmer zurück. “Ich hab ihn, aber bis heute Abend bleibt das Zimmer geschlossen.“ Ich erwartete einen erneuten Tobsuchtanfall, der auch sogleich kam. “Was???“, brüllte er und alle Augenpaare waren entsetzt auf ihn gerichtet. Sonst war doch Jay immer derjenige, der besonders ruhig blieb und so hatten wir ihn wirklich nur einmal erlebt, als ich ihm gestand, dass ich während eines Fluges ein kleines Andenken in seiner Tasche hinterlassen hatte, nun ja, aber das Thema ist es nicht wert, um es noch weiterhin zu vertiefen. “Jay bitte, ich werde es dir nachher erklären.“ Bereits flehend sah ich ihn an und hoffte inständig, dass er mich verstehen würde, auch wenn ich nun nichts genaueres erwähnte.

Ich bemerkte, wie er allmählich wieder zu seiner normalen Hautfarbe zurückkehrte, dann nickte er und mir kam es so vor, als wüsste er genau, was ich ihm damit hatte sagen wollen, doch er würde es für sich behalten.

Dann herrschte die ganze Zeit über Stille im Raum, nur der Fernseher ließ seine Stimme über den G8-Gipfel ertönen, aber ich hörte gar nicht mehr richtig zu, sondern dachte nur noch an die nächsten Minuten, die folgen würden, wenn ich mit Roxy in meinem Zimmer war. Ob es wohl heute passieren würde? Ich konnte nicht genau sagen, wieso ich mir daüber so große Gedanken machte, denn eigentlich hatte ich mein erstes Mal bereits hinter mir, aber irgendwie kam es mir mit Roxy so vor, als wäre es mein zweites erstes Mal.

Mindestens alle zwei Minuten sah ich auf die Uhr und irgendwann kam dann der Moment, an dem ich dachte, jetzt wäre es passend sie in mein Zimmer zu entführen und das tat ich dann auch.

Ich griff nach ihrer Hand, nun ja, zumindest dachte ich das, da ich nicht hinsah, wessen Hand ich dort überhaupt ergriff und als ich aufstand, bemerkte ich die grinsenden Gesichter, die mich alle ansahen, was ich irgendwie nicht verstehen konnte. Ob die wieder einmal etwas wussten? “Hey Kleiner, ich hab eigentlich wenig Lust den Abend mit dir in deinem Zimmer zu verbringen, obwohl mich das mit Sicherheit sogar erregend machen würde“, lachte Izzy und als ich auf die beiden Hände sah, bemerkte ich, dass ich versehentlich seine Hand ergriffen hatte. Wie peinlich! Rot wie eine Tomate nahm ich dann doch die richtige Hand und verschwand mit Roxy in meinem Zimmer, doch nicht bevor ich ihr nicht die Augen verbunden hatte, dann dachte ich noch doppelt und dreifach daran abzuschließen, für sie sollte der Abend einfach etwas ganz Besonderes sein, genau wie sie für mich etwas Besonderes war.

Ich stand dicht hinter ihr und hatte meine Arme um sie geschlungen, dann nahm ich ihr die Augenbinde runter und wartete auf eine Reaktion von ihr, die nur wenige Sekunden darauf folgte, aber dennoch konnte ich aus ihrem Gesicht nicht genau lesen, was diese bedeutete, daher wollte ich auf Nummer sicher gehen und lieber einmal nachfragen, bevor ich mir die ganze Mühe umsonst gemacht hatte. “Gefällt es dir?“, hauchte ich leise in ihr Ohr und bemerkte, wie eine leichte Gänsehaut über ihre Arme fuhr. Sie konnte nichts sagen, nickte nur und an ihrem erstaunten Ausdruck erkannte ich, dass es ihr wirklich zu gefallen schien, was mich erleichtert aufatmen ließ und meine Nervosität etwas zurückging.

Ich führte sie zu dem Bett, auf dem wir uns beide fallen ließen und Arm in Arm nun nebeneinander lagen. Ich konnte nicht beschreiben, was das für ein Gefühl war, aber so glücklich war ich in meinem ganzen Leben noch nicht und dieses Gefühl jedoch konnte man so einfach nicht mit Worten erklären. Sanft strich ich ihr über ihre Seite und gab ihr einen zärtlichen Kuss. Dieser Abend sollte etwas ganz Besonderes werden.

Here’s my heart you can keep it, you’re the only one in my world,

Girl I hope you can feel it, that I want you by my side

I feel just like I’m in heaven,

And I hope you can feel it, too,

It’s hard to just believe it

But I swear these words are true


Und es wurde tatsächlich etwas ganz Besonderes. Es war einfach alles perfekt. Kuschelnd lagen wir nebeneinander und das eine ganze Weile, denn vor allem ich wollte nichts überstürzen, da ich mir nicht sonderlich sicher war, ob sie es auch wollte, aber als ich bemerkte, dass sie mit ihrer Hand während eines leidenschaftlichen Kusses unter mein Shirt glitt und es leicht nach oben schob, wusste ich, es würde heute soweit sein.

Sie zog mir mein Shirt aus und strich mit ihren Fingerspitzen sanft meinen Körper entlang, löste sich dabei nur zum Luft holen von meinen Lippen.

Als ich sie von ihrem Top befreit hatte, machte ich mich an ihrem BH zu schaffen, das hieß, ich wollte es, aber erstens bekam ich ihn nicht sonderlich leicht auf und zweitens blickte ich Roxy fragend in die Augen, da ich gespürt hatte, wie nervös sie geworden war und in mir nun doch Unsicherheit aufloderte. Wollte sie es wirklich oder tat sie es nur, weil ich es wollte? Bei unserem ersten Gespräch, welches dieses Thema beinhaltete, hatte sie mir erzählt, dass sie auf den Richtigen warten wollten, aber ob ich das auch tatsächlich war? Konnte ich ihr wirklich alles bieten, was sie wollte und verdiente?

Lächelnd sah sie in meine Augen und strich mir eine Strähne von der Stirn, dann bemerkte sie die Denkfalten. “Denk nicht so viel, sei locker!“ Sie sagte das in einem Ton, welcher mir die Sicherheit wieder zurückgab und nun konnte mich nichts länger davon abhalten diesen Abend einfach zu genießen und mich auf nichts weiter zu konzentrieren, als auf Roxy und mich.

Erneut versuchte ich den Klipp ihres BHs zu öffnen. Damn! Es ging nicht! Nicht einmal bei meinem ersten Mal mit Naomi, wo ich deutlich nervöser gewesen war, hatte ich es nicht geschafft ihn zu öffnen, doch nun brauchte ich doch tatsächlich die Hilfe von Roxy, was mir ziemlich peinlich war, obwohl ich selber nicht genau wusste, wieso überhaupt, denn schließlich war ich ein Kerl und öffnete diese Dinger nicht alle Tage.

Als es dann endlich geschafft war und mir der Schweiß bereits auf der Stirn stand, machte sie sich an meinem Gürtel und gleich darauf an meiner Hose zu schaffen, die sie kurz darauf von meinen Beinen streifte, genau dasselbe tat ich dann auch mit ihrem Rock. Sie war die Liebe meines Lebens und ihr würde ich in meinem ganzen Leben nicht wehtun wollen oder können.

Kurz spielte ich mit den Schnüren ihres Strings und sie fuhr mit ihrer Hand leicht über meine Boxer, was mir ein leises Stöhnen entlockte.

Nicht viel später lag ich nackt über ihr und streichelte sanft über die Innenseite ihres Oberschenkels, was ihr zu gefallen schien. Meine Zunge umkreiste die ihre und meine Hände wanderten nach oben zu ihren Brüsten, die gleich darauf auch schon liebkost wurden.

Das Licht war gedämmt und aus den Lautsprecher ertönte der Song von den Backstreet Boys “I’ll need you tonight“, welcher nun perfekt zu der ganzen Stimmung passte.

Ich war besonders vorsichtig ihr gegenüber und versuchte ihr keineswegs wehzutun, denn das würde ich mir mit Sicherheit nicht einfach verzeihen können. Sanft drang ich in sie hinein, wobei mir das nun erneut ein Stöhnen, dieses Mal lauter, meiner Kehle entwich.

Nicht viel später hatten wir auch schon einen gemeinsamen Rhythmus gefunden, in dem wir uns zusammen bewegten und unser Stöhnen bei jeder schnelleren Bewegung lauter wurde, doch versuchten wir dieses so gut es ging zu unterdrücken, da wir unter keinen Umständen wollten, dass die anderen mitbekamen, was hier soeben abging, obwohl ich mir nur zu gut denken konnte, dass sie in diesem Augenblick vor der Tür standen und lauschten, aber daran dachte ich nicht. Genau genommen dachte ich an nichts.
Zusammen kamen wir gelassen zum Höhepunkt und erschöpft sackte ich dann über ihr zusammen. “Baby, du bist die einzige in meinem Leben“, flüsterte ich ihr ins Ohr. Mein Atem ging schnell und mir klebte der salzige Schweiß an meinem ganzen Körper, doch es lohnte sich und ich war happy wie nie zuvor, nun ja, bis ich vor der Tür irgendwann Geräusche vernahm und genau ahnen konnte, was da draußen vor sich ging.

Anscheinend hatte Roxy davon nichts mitbekommen, denn als ich zu ihr sah, hatte sie ihre Augen geschlossen und war wohl gerade dabei ins Land der Träume zu schweben, aber ich wollte sicherlich ihre dummen Kommentare, die ich morgen bekommen würde, nicht auf mir sitzen lassen.

Vorsichtig stand ich auf, um sie nicht zu wecken, zog mir eine Boxer über, deckte Roxy zu, um ihre intimsten Stellen zu schützen und tapste langsam zu Tür, wobei ich mir durch mein zerzaustes Haar fuhr, dann öffnete ich die Tür und vor meine Füße fielen drei grinsende Bandkollegen, denen ich nur zu gern den Hals umdrehen wollte.

Zornfunkelnd, aber irgendwie doch belustigt, sah ich die drei an, denn als sie so vor meine Füße fielen, hatten sie wohl nicht damit gerechnet und sahen recht überrascht drein. “Was wird das denn hier?“, wollte ich wissen und schaute genauso wie mein damaliger Physiklehrer, wenn ihm wieder einmal etwas nicht in den Kram passte. “Ähm...also...wir...“, begann Mikel und fand anscheinend nicht die richtigen Worte, da ihm Izzy zu Hilfe kam. “Wir...wollten nur mal sehen, ob die Tür noch fest genug angeschraubt ist.“ Mikel nickte heftig zustimmend. “Genau das wollten wir!“, bestätigte er und auch Jay gab dies zur Antwort. Nun ja, da wollte ich mal nicht so sein und ihnen die Geschichte abkaufen, auch wenn ich genau wusste, dass sie nur sehen wollte, ob sie durch die Tür auch etwas zu hören bekamen.

Nur wenige Tage später hatten wir uns erneut alle am Frühstückstisch versammelt und ausnahmsweise hatte ich sogar an einkaufen gedacht, allerdings war ich heute nicht sonderlich gut zu sprechen, denn ich spürte ganz genau, dass mit Roxy etwas nicht stimmte. Schon den ganzen Morgen und gestrigen Abend über hatte sie sich mir gegenüber verdächtig ruhig und generell anders verhalten, aber irgendwie wollte ich sie auch nicht direkt darauf ansprechen, da ich mir bereits genau denken konnte, dass sie sowieso wieder alles abstreiten würde, also aß ich im Stillen mein Brötchen weiter und stand daraufhin auf, um mit Kendra etwas spazieren zu gehen. Allein!

Und das tat ich dann auch. Nicht viel später lief ich bereits am Ku’damm entlang, ohne zu wissen, dass sich heute erneut mein Leben um ein großes weiteres Stück verändern würde. Ohne an etwas böses zu denken, schaute ich mal hier und mal da in ein Schaufenster hinein, bis ich plötzlich mit einem Mädchen meines Alters zusammenprallte. Erneut eine Peinlichkeit, die ich wohl wieder gut machen musste.

Verlegen blickte ich in ihre grünen Augen, wobei sie meinen Blick nur zornfunkelnd erwiderte, dann setzte sie ein fieses Grinsen auf. Verstehe einer die Welt! Also ich tat das mit Sicherheit nicht. “Na, wenn das nicht die kleine Schwuchtel Richie Stringini ist.“ Nun verstand ich wirklich nur noch Bahnhof. Was war das denn jetzt bitte? Verwirrt sah ich sie an und fragte mich die ganze Zeit über, was das zu bedeuten hatte. In letzter Zeit stellte ich mir generell viele Fragen, die ich so leicht nicht aus meinem Kopf bekam. “Wer bist du?“, erwiderte ich vorsichtig und sah sie erwartungsvoll an, wobei ich mich keine Sekunde von ihren verräterischen Augen löste.
Ich kannte dieses Mädchen nicht und hatte es noch nie zuvor gesehen und doch dachte ich: Schlange! “Ich bin jemand, der dich zusammen mit deinem Freund gesehen hat. Ihr dachtet wohl, ihr könnt euch ewig verstecken, um euer gutes Image nicht zu verschmutzen, aber da legt ihr euch mit der Falschen an.“ Sie zog etwas aus ihrer Tasche, was ganz nach Fotos aussah und genau das waren welche, aber nicht irgendwelche, sondern welche von Chris und mir. Anscheinend hatte sie uns damals beim küssen erwischt und die Chance genutzt, um dies festzuhalten. So ein Mist! Musste auch jedes Mal etwas neues passieren? Offenbar schon! Ich schluckte hörbar und wollte ihr die Fotos aus der Hand reißen, aber sie war schneller. Damn, dachte ich innerlich, was sollte ich denn jetzt nur machen? Sie trat näher an mich heran und setzte einen verführerischen Blick auf, dann strich sie mit ihrem Zeigefinger der Länge nach über meine Brust, wobei ich nur hörbar schlucken konnte, jedoch nichts weiteres herausbrachte. “Wenn du tust, was ich sage...“, begann sie und flüsterte dabei in mein Ohr, “...werde ich die Fotos verbrennen und die Öffentlichkeit wird nie etwas davon erfahren.“ Ich wusste nicht, was ich darauf sagen sollte, aber das wurde mir sobald schon abgenommen, als Roxy plötzlich neben uns zum stehen kam und uns überrascht ansah. Anscheinend hatte sie so gut wie alles mitbekommen und das bereitete mir größere Sorgen als die Veröffentlich dieser lächerlichen Fotos, dessen Datum doch sowieso schon mindestens ein Jahr zurücklag.

Ich drückte dieses Mädchen beiseite und sah Roxy an, bei der sich bereits Tränen in den Augenwinkeln ansammelten. “Was soll das heißen?“, fragte sie an mich gewandt mit tränenerstickter Stimme und beachtete das Girl neben uns schon gar nicht weiter. “Was lief da zwischen Chris und dir?“ Was sollte ich ihr nur sagen? Sollte ich zugeben, dass ich eine ganze Weile mit Chris zusammengewesen war? Sie würde mir doch nie verzeihen, dass ich sie praktisch angelogen hatte, aber nun brachte es auch nichts weiter, ich musste gestehen.

Doch gerade als ich den Mund geöffnet hatte, um etwas zu sagen, unterbrach Roxy mich schon. Sie schüttelte den Kopf und konnte die nassen Tränen, welchen nun ihre Wange hinunterrannen, nicht länger verbergen. “Du brauchst mir nichts zu erklären. Ich kann mir schon genau denken, was du zu sagen hast.“ Sie sah mich scharf an. “Ich will mit Sicherheit nicht mein Leben mit einer Schwuchtel verbringen.“ Sie war so aufgebracht, dass sie beinah schon am schreien war. “Und unser Kind werde ich alleine großziehen! Es ist aus!“

Mit diesen Worten verschwand sie hinter einer Ecke und womöglich sogar aus meinem Leben.


When I see you Girl I swear that I

Want you always in my Life, you’re the key to find

My way to paradise,

I’ve been longing for this moment,

Ever since I’ve seen your smile,

I would do most anything to have you right here by my side

 
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