Ich spürte, wie überrascht sie vorerst von diesem Kuss war, doch im Endeffekt erwiderte sie ihn, wobei mir ein Stein vom Herzen fiel. Ich wollte mich schon gar nicht mehr von diesem Kuss, der immer wilder zwischen uns wurde, lösen und das tat ich auch nicht. Sanft spielte meine Zunge mit ihrer, während wir beide unsere Augen geschlossen hielten. Ich genoss es einfach mit ihr zusammen zu sein und sie so nah zu spüren.
Seit einem Monat bereits träumte ich von diesen einem Tag und endlich war er da: Der erste Kuss zwischen Naomi und mir. Schnell zog sie sich ihre Jacke aus und mir kam es so vor, als könnte sie es kaum mehr erwarten, dass sie mich in sich spüren und meinen nackten Körper berühren konnte. Mir ging es nicht anders. Ich war bereits recht erregt, vor allem bei dem Gedanken, dass ich Naomi, meinem Dreamgirl, endlich so nah sein konnte, wie ich es schon von Anfang an wollte.
Langsam glitt meine Hand unter ihr Top und zog etwas weiter nach oben, während ich mit meinen Küssen zu ihrem Hals wanderte. Meine Augen hielt ich auch weiterhin geschlossen, doch ich merkte, dass es ihr gefiel und sie es in vollen Zügen genoss. Ich half ihr dabei mein Shirt auszuziehen und ließ es einfach neben uns liegen. Es war kalt und der Schnee fegte immer noch über dem zugefrorenen See, doch das störte uns nicht weiter. Mein Körper war bereits erhitzt und ich spürte, wie die Röte mir ins Gesicht schoss. Meine Fingerspitzen ließ ich zärtlich über ihren Körper wandern, während ich meine Lippen nicht von ihren löste.
Ihr Top hatte ich bereits über ihren Kopf gezogen, wobei ich mich für einige Sekunden von dem heißen und innigen Kuss lösen musste. Wir beide drehten uns so, dass sie auf mir lag. Wir konnten von Glück sagen, dass der Park im Winter ziemlich leer war, so dass wir keinerleid bedenken haben mussten, entdeckt zu werden.
Der kühle Wind fegte um die Bäume und ließ auch die letzten Blätter gefrieren und herunterfallen. Ich spürte, wie sich in meiner Hose etwas tat und dass ich es kaum mehr erwarten konnte, bis meine Hände ihre ganze nackte Haut spüren konnten. Ihre Hände wanderten zu meiner Hose und öffneten den Gürtel, den sie vor Aufregung kaum aufbekam, doch mir ging es nicht anders. Ich hatte bislang noch nie mit einem Mädchen geschlafen und das war also gleichzeitig mein erstes Mal, aber ich war mir sicher und auch froh darüber, dass mein erstes Mal mit meiner Traumfrau stattfinden würde. Ich kannte sie erst einen Monat, dennoch war ich mir sicher, dass sie die Richtige für mich sein würde, aber das dem nicht so war, konnte ich in dem Moment schließlich noch nicht wissen.
Als Naomi den Gürtel endlich von meiner Hose befreit und ihn auf mein Shirt geworfen hatte, machte sie sich an meinem Reißverschluss zuschaffen. Ein leises Stöhnen entwich meiner Kehle, als sie kurz über mein bestes Stück strich. Immer noch hielt ich meine Augen geschlossen und meinen Kopf hatte ich in den Nacken gelegt, ich ließ sie einfach machen und genoss es. Sie hatte mir ohne viel Worte deutlich gemacht, dass sie mich voll und ganz verwöhnen wollte, da sie genau wusste, dass es mein erstes Mal sein würde und das ließ ich mir nicht zweimal sagen, da Naomi auch mehr Erfahrung in diesen Dingen mitbrachte als ich.
Sie streifte mir die Hose von den Beinen und nun war meine Errektion deutlich zu sehen, was mir doch ziemlich peinlich war. Naomi kam wieder nach oben und hauchte mir zärtlich ins Ohr: “Es braucht dir nicht peinlich zu sein. Das ist etwas völlig normales!“ Dabei streichelte sie immer wieder über die Innenseite meiner Oberschenkel.
Mein Atem ging schwer und ungleichmäßig und ein erneutes Stöhnen, welches diesmal lauter war, entwich meiner Kehle. Sie fuhr mit ihrem Zeigefinger sanft über den Bund meiner Boxershorts und zog diese etwas weiter nach unten, während ihre andere Hand die Konturen meiner Bauchmuskeln entlangfuhr. Mein Atem wurde schneller und da ich meine Errektion nicht länger zurückhalten konnte, ließ ich ihr freien Lauf. Auch mein Körper war mit einzelnen Schweißperlen versehen und von klarem Denken war auch schon lange nicht mehr die Rede. Meine Gedanken waren wie ausgestaltet, ich konzentrierte mich einfach nur auf Naomi und auf sonst nichts.
Nach einiger Zeit, die sie damit verbracht hatte, etwas mit meiner Boxershorts herum zu spielen, zog sie sie letztendlich ganz hinunter. Mit ihren Küssen wanderte sie weiter nach unten, bis sie schließlich meinen Bauchnabel mit ihrer Zunge spielerisch umkreiste und noch tiefer ging. Mein Stöhnen wurde von Sekunde zu Sekunde lauter und ich hatte keine Möglichkeit es zu unterdrücken, da ich ihre Berührungen in vollen Zügen genoss.
Während Naomi mein bestes Stück mit der Zunge verwöhnte, zog sie sich ihren BH aus und ließ ihn in den Schnee fallen. Sie war einfach unglaublich und ich konnte einfach froh sein sie als meine Freundin bezeichnen zu dürfen. Aber waren wir überhaupt zusammen oder war alles nur ein One-Night-Stand und morgen würde sie diese Nacht schon vergessen haben? Plötzlich kamen so viele Fragen auf, an die ich vorher nicht gedacht hatte. Ich hielt Naomi zurück, bevor noch mehr passieren konnte und sah sie mit einem fragenden Blick an, der ihr verraten sollte, dass ich nicht sicher war, ob es das Richtige war, was wir, vor allem ich, hier gerade taten. Sie schenkte mir denselben Blick, jedoch mit einem kleinen Lächeln. “Was ist los?“, fragte sie in die Stille hinein, die sich soeben über uns gelegt hatte, da mein Stöhnen auch verstummt war. “Naomi, hör mal, ich will einfach wissen, ob du es ernst mit mir meinst“, brachte ich nur hervor und sah ihr durchdringend in die Augen, während ich auf eine Antwort von ihr wartete, die ich nur kurz darauf auch schon erhielt. Sie kam meinem Gesicht näher und hauchte ein “Ich liebe dich!“ verführerisch in mein Ohr, nun waren auch meine letzten Hemmungen und Unsicherheiten wie weggeflogen und erneut konzentrierte ich mich nur auf Naomi, was ich ihr mit einem leidenschaftlichen Kuss deutlich machte.
Als wir uns davon wieder gelöst hatten, beförderte sie ihren Mund wieder nach unten zu meiner Intimstelle, was bei mir eine neue Errektion hervorrief und ich ein erneutes, diesmal jedoch kürzeres Stöhnen, von mir gab. Ein kurzes Knabbern ließ mir eine Gänsehaut über meinen Rücken laufen.
Nur der Mond war es, der uns beobachtete, sonst war hier weit und breit niemand zu sehen. Es hatte bereits auch aufgehört zu schneien und der liegengebliebene Schnee ließ meinen Rücken etwas abkühlen, da dieser auch schon recht erhitzt war. Ich spürte nur noch ein kurzes saugen und ziehen, welches immer stärker wurde und ich daraufhin kurz davor war zum Höhepunkt zu kommen, doch bevor dies soweit war, spannte Naomi mich noch etwas auf die Folter, indem sie mein bestes Stück wieder aus ihrem Mund nahm und nach oben wanderte. Ihre Hände beförderte sie zu ihrer Hose und nicht viel später hatte sie diese auch abgestreift. Mein Atem ging schneller und schneller, dabei hatte ich das Gefühl, dass der Schnee unter mir schon begann zu schmelzen, so erhitzt war ich.
Ein weiteres Mal drehten wir uns, so dass ich auf ihr lag. Verliebt sah ich ihr in die Augen und ließ meine Fingerspitzen zärtlich über ihren Body gleiten, bis diese an den Schnüren ihres Strings hielten. Kurz spielte ich damit, bis ich ihn ihr ganz vom Leib streifte. Wir beide lagen nun nackt im Schnee und verwöhnten uns gegenseitig, denn ich wollte es ihr gleichtun und machte einfach genau das, was sie vorher bei mir getan hatte.
Mit meiner Hand streichelte ich langsa von der Innenseite ihres Oberschenkels zu ihrer Intimstelle, was bei ihr auch ein kurzes Stöhnen verursachte. Ich umkreiste ihre Brustwarzen derweil mit meiner Zunge, wobei ich meine Augen kein einziges Mal öffnete.
Dann, als unsere Lippen endlich wieder zu einem innigen Kuss verschmolzen, schlang sie ein Bein um meine Hüfte und drückte mein Becken so näher an ihres, ich drang mit einem Stöhnen in sie ein und genoss jeden Moment.
Zuerst bewegte ich mich in einem langsamen Rhythmus, um ihr die Chance zu geben, sich diesem anzupassen, was sie auch sofort tat. Meine Bewegungen wurden schneller und mein Stöhnen lauter. Ich spürte, wie Naomi mir mit ihren Fingernägeln leichte Kratzer auf dem Rücken verursachte, was mein Stöhnen noch stärker werden ließ. Weiterhin drückte ich mein Becken fester gegen ihres und legte meinen Kopf in den Nacken. Schweißperlen rannen mir von der Stirn und ich hatte meine Hände links und rechts neben ihrem Kopf abgestützt, wobei ich mich in den Schnee krallte und nach kurzer, aber intensiver Liebe wir beide gemeinsam zum Höhepunkt kamen und ich abspritzte.
Erschöpft sackte ich über ihr zusammen. Mein Brustkorb hob und senkte sich rasend schnell bei jeder Atmung, die ich verursachte. Meine blonden Haare klebten mir an der Stirn, doch all das war mir zu Zeit egal. Ich wusste nur eines, was in dem Moment wichtig war: Ich war happy mit der Frau an meiner Seite und am liebsten hätte ich dies auch sogleich in die Welt hinaus geschrien, doch ich kam zu dem Entschluss das dies wohl doch keine so gute Idee gewesen wäre.
Verliebt sah ich sie an und sie schenkte mir, so wie es für mich aussah, denselben Blick. “Ich liebe dich!“, hauchte ich ihr noch ins Ohr, bevor wir uns völlig erschöpft, aber glücklich, dazu entschlossen wieder nach Hause zu gehen.
Schnell zog ich mich wieder an, stand auf und half Naomi auf die Beine, dann gingen wir Hand in Hand in die WG, wobei ich stark hoffte, dass die Jungs auch ausgeflogen waren, um die Zeit wäre es sowieso kein Wunder gewesen, denn ich hatte nicht sonderlich Lust nun auch noch irgendwelche Fragen zu beantworten. Vor allem bei Izzy konnte ich mir denken, was das für welche sein würden, aber vertiefen wollte ich das Thema nun nicht.
Tatsächlich hatten wir auch Glück, es war niemand da, nun ja, fast niemand, denn in Chris’ Zimmer brannte Licht. Hatte wohl nicht sonderlich Lust in einen Club zu gehen heute Abend. Er war neuerdings sowieso etwas komisch geworden. Man konnte kaum noch ein vernünftiges Wort mit ihm wechseln, ohne das er gleich zu einer kleinen Zicke mutierte.
Gerade, als Naomi und ich in mein Zimmer gehen wollten, öffnete sich die Badezimmertür, die sich genau gegenüber von meinem Zimmer befand, und Chris trat in den Flur. “Hey, was machst du denn hier?“, wurde Naomi von ihm begrüßt und schon fiel er ihr um den Hals, wobei ich nur meine Augen rollen konnte. Kaum waren wir beide zusammen, da wurde mir auch schon wieder bewusst, wie eifersüchtig ich eigentlich werden konnte. Es ging sogar schonmal soweit, dass ich meinen besten Freund John zusammengeschlagen hatte. “Hey Chris, ich besuche nur Richie“, lächelte sie ihn an und stand ihm sogar ziemlich nahe. Meine Hand ließ ich nicht locker vom Türgriff, im Gegenteil, ich umklammerte sie nur noch mehr, um so meine Wut zu stauen, was mir auch gut gelang. Ich wollte es nicht offen zugeben, aber es stimmte: Ich war oft rasend eifersüchtig und ließ es diejenigen meist auch spüren.
Von der Seite aus, versuchte ich Naomi deutlich zu machen, dass sie mir folgen sollte und offenbar verstand sie mich auch, da sie sich nun endlich einmal von Chris verabschiedete und mir in mein Zimmer folgte, genau rechtzeitig, da ich noch mitbekam, wie sich die Haustür öffnete und die anderen Jungs mit einem ziemlichen Gepolter hineinströmten. So wie es sich anhörte, hatten Izzy und Mikel einiges an Alkohol getrunken und Jay hatte alle Mühe die beiden von irgendeinem Unsinn abzuhalten. A propos Jay! Mein Herz fing wie wild an zu klopfen und ich dachte, jeden Moment würde es zerspringen. In der WG teilte ich mir mit Jay ein Zimmer und wenn er nun hier hereinkam würde er auch Naomi sehen und wenn er sie sah, würde er sich wieder irgendeine Story zusammenspinnen, vor allem dann, wenn auch er etwas getrunken hatte. Mit dem Rücken lehnte ich an der Zimmertür und hörte nur noch entfernte Stimmen, die womöglich aus dem Bad zu kommen schienen. Erleichtert atmete ich auf. Jay schien beschäftigt zu sein, was nur zu meinem Nutzen war. Unaffällig schloss ich die Tür ab, so dass auch Naomi dies nicht mitbekam und setzte mich neben sie auf das Bett. Nur wenige Millimeter trennten uns voneinander und gerade, als ich sie küssen wollte, sprang sie vom Bett auf und öffnete ein Fenster, mit der Aussage, dass es hier drin viel zu warm wär. Kopfschüttelnd sah ich sie an. Was war denn nun los? Verwirrt kratzte ich mich am Kopf, doch beließ es einfach dabei, da ich auch nicht sonderlich Lust hatte sie nun auch noch auszufragen, schließlich wusste ich genau, dass Mädchen manchmal ziemlich komisch ticken konnten, genau wie Uhren, die kaputt waren.
Also stand ich auf, zog mein Shirt und meine Hose aus, legte sie ordentlich auf einen Stuhl und krabbelte dann wieder unter die Decke, während Naomi immer noch am Fenster stand und nachdenklich die vorbeifahrenden Autos auf der Straße beobachtete. Ein Seufzen ihrer Seite machte mir deutlich, dass sie anscheinend mit ihren Gedanken ganz woanders war.
Gerade als ich etwas sagen wollte, drehte sie sich zu mir um. Wie ich bemerkte, waren ihre Augen mit Tränen gefüllt, die sie sich jedoch schnell weggewischt hatte. Was war nur mit ihr los? Das einzige, was sie rausbrachte war ein “Sorry, Richie!“ und schon verließ sie mein Zimmer, gleich darauf auch die WG. Gedankenverloren blickte ich ihr nach. Hatte ich irgendetwas falsch gemacht?
Die ganze Nacht über konnte ich kein Auge zutun und starrte einfach nur an die Decke, wobei ich kaum einmal blinzelte, so beschäftigt war ich dieses Mal mit dem Denken. Eines wusste ich allerdings: Ich würde sie morgen darauf ansprechen und alles mit ihr klären, was auch immer sie für ein Problem hatte.
I don’t wanna put no chains on you
I just wanna be here loving you
‘Cause you touch me in the Place
That puts a smile right on my face
But I don’t wanna be holding you
Baby only for an hour or two
I want you with me
In these arms for all eternity
Fehlanzeige! Natürlich hatte ich sie bereits den ganzen Tag nicht gesehen. Ich hatte sie angerufen. Sie nahm nicht ab. Ich hatte ihr mindestens fünfmal gesimst. Sie antwortete auch darauf nicht. Ich saß, wie schon so oft, auf meinem Bett und starrte die gegenüberliegende kalte Wand an. Ich dachte an die vergangene Nacht, sie war so schön gewesen und ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass Naomi nur mit mir gespielt hatte, aber wenn sie sich nicht bald melden würde, müsste ich wohl oder übel einsehen, dass dem so war.
Es klopfte an meiner Tür und Jay kam rein, um Besuch für mich anzukündigen. “Ich will aber niemanden sehen!“, schrie ich ihn an und schluckte meine heraufsteigenden Tränen hinunter. “Auch nicht mich?“, ertönte kurz darauf eine Stimme hinter ihm, die mir nur zu bekannt vorkam. Es war Naomi! Innerlich dachte ich mir: Nein, auch nicht dich, aber natürlich, wie sollte es anders sein, sprach ich meinen nicht so erfreulichen Gedanken nicht aus. “Komm rein!“, meinte ich deshalb auch nur kurz und knapp, dann drehte ich mich jedoch von den beiden weg und schaute zum Fenster, welches durch die Kälte, die draußen herrschte, ziemlich beschlagen war. Jay schloss die Tür wieder und ließ uns somit allein. “Was ist los mit dir?“, flüsterte sie in den Raum und kam einige Schritte näher auf mich zu. “Was mit mir los ist? Sollte ich dich das nicht fragen?“, schoss es etwas unfreundlich aus mir heraus, aber ich war wirklich zu Zeit recht genervt von ihr. Gestern säuselte sie mir noch etwas von Liebe in mein Ohr und heute war ich für sie wie Luft. Das wollte ich mir nicht gefallen lassen, nur damit sie ihren Spaß mit mir haben konnte. Sie schluckte hörbar. “Richie, ich...will ehrlich sein“, begann sie. Na super! Das konnte ja schon nichts gutes heißen. “Ich kann nicht mit dir zusammen sein...sorry“, brachte sie dann hervor. Zwar sah ich sie nicht an, dennoch wusste ich, dass sie den Tränen nahe war und mir ging es nicht anders, aber interessierte es überhaupt jemanden, wie ich mich fühlte? Natürlich nicht! Also, wieso sollte es mich nun interessieren, wie sich Naomi fühlte?
//Flashback//
Noch vor gut einem Jahr, als es mit der Boyband US 5 losging, war ich aufgeweckt und lustig, doch das hatte schon bald ein Ende gefunden.
Wir waren gerade beim campen. Mit wir meine ich die restlichen Kandidaten, die sich für Big in America beworben hatten, die Castingshow, die das Leben von Chris, Jay, Mikel, Izzy und mir völlig auf den Kopf gestellt hatte. Vor einem Jahr konnte ich kaum deutsch sprechen, da ich ursprüglich aus Illinois/USA war, doch durch die beiden Deutschen, Chris und Mikel, in der Band, hatte ich dies auch schnell gelernt. Gerade war ich dabei einen Hering in den Boden zu befördern, was nicht allzu leicht schien, doch letztendlich hatte ich es geschafft und krabbelte nun auf allen Vieren in das Zelt, nun ja, hatte ich vor, doch ich wurde von Peter, der auch bei dem Casting mitmachte, aufgehalten. “Chris, sag mal: Ich hab hunger!“, wollte er von mir wissen, da ich zu der Zeit noch nicht verstand, was das überhaupt heißen sollte und Chris wurde ich genannt, da dies mein erster Vorname ist und es noch nicht sicher war, dass auch der Kölner Junge Chris in die Band kommen würde, doch seitdem dies auch entschieden war, wurde ich von allen, bis auf meinen Freunden, Richie genannt. Ich schaute Peter an und verstand nur Bahnhof. “What?“, fragte ich ihn verdutzt und erneut wiederholte er: “Sag mal: Ich hab hunger.“ “Can I say that?“ “Yeah!“ Immer noch verstand ich rein gar nichts, wollte ihm aber mal den Gefallen tun und versuchte so gut es ging diesen Satz zu wiederholen, was mir anfangs nicht wirklich gelingen wollte. “Ich hab...?“ “Hunger...“ “Ich hab...hungaaa...“ Super Richie! Kompliment, musste ich sagen und war richtig stolz auf mich. Ein Amerikaner, der deutsch sprach. Nun ja, besser gesagt: Der deutsch lernte. Ich verstand von der Sprache schließlich überhaupt nichts. Noch nicht!
“Kriegst gleich was!“, erwiderte Peter daraufhin, doch was dies hieß, erfuhr ich nicht mehr, da er schon wieder weg war.
//Flashback End//
Vor zwei Stunden war Naomi weinend aus meinem Zimmer gerannt, als ich ihr gesagt hatte, dass sie eine miese Schlampe war. Aber sie war auch eine! Sie hatte nur mit mir gespielt, sonst nichts und ich hatte ihr das alles tatsächlich auch noch abgekauft. Wie dumm musste ich nur gewesen sein, um auf ihr Spielchen einzugehen. Es war ein One Night Stand, sonst nichts! Plötzlich musste ich an einen von unseren Songs denken: One Night with you! Eigentlich hatte es direkt nichts mit der Situation zu tun, dennoch fing ich leise an dieses Lied zu singen und dachte dabei an die Zeit zurück, als alles noch mit US 5 begonnen hatte.
I don’t mean to put you under pressure
I just wanna spend some time together
So Baby if it’s just for one night
I don’t mean to put you under pressure
I just wanna have your Love forever
So Baby if it’s just for one night, one night
Gerade als ich aufstehen und nach draußen in den Park gehen wollte, riss jemand die Tür auf und betrat mein Zimmer ohne zu klopfen. Völlig erschrocken darüber, fiel ich erstmal aus dem Bett und sah demjenigen, der nur im Raum stand, an. Es war Izzy, der mich ziemlich belustigt anschaute. Was hatte der nun wieder für ein Problem, dachte ich bei mir und sah ihm zornfunkelnd in seine Augen. “Du liegst aber recht oft auf dem Boden. Was suchst du denn da immer?“, fragte er mich und an seiner Stimme spürte ich, wie er sich ein lachen verkneifen musste. Im Gegensatz zu ihm fand ich das überhaupt nicht komisch, aber ich wollte ihm den Spaß lassen und sagte über seine Bemerkung auch nichts. “Ich hab nur nach meiner zwei Monate alten Pizza gesucht“, kam als Antwort von mir und über diese Bemerkung musste selbst ich lachen, da ich wieder daran denken musste, wie Mikel tatsächlich eine Pizza zwei Monate lang unter seinem Bett verstaut hatte. Echt lecker! Er schaute mich etwas verwundert an. “Kleiner, du hast ja deinen Humor doch noch nicht ganz verloren“, bemerkte er und schien sich wirklich darüber zu freuen, wobei ich nur den Kopf schütteln konnte. “Was willst du denn nun? Du bist doch nicht nur in mein Zimmer gekommen, um mit mir über meinen Humor zu sprechen?!“ Ein Kopfschütteln seiner Seite machte mir klar, dass dem auch nicht so war. “Die Jungs und ich gehen heute mal richtig Party machen. Kommst du mit?“ Richtig Party machen? Was verstand Izzy denn jetzt darunter? Ich runzelte die Stirn und überlegte, bis mir klar wurde, was Izzy meinte: Stripclub! Das war das einzige, was mir einfiel, was Izzy als “richtige Party“ bezeichnen würde und da sollte ich auch nicht ganz falsch liegen, deshalb lehnte ich dankend ab. Stripclubs, schön und gut, aber so etwas war einfach nicht für mich. Vor allem, da ich von Haus aus auch ziemlich gläubig war.
Mit einem enttäuschten Gesicht gab er sich dann doch nach einigen missglückten Überredungskünsten geschlagen und zog mit den Jungs alleine los, während ich beim gedämmten Licht und leiser Musik auf meinem Bett lag und alles wieder durch meinen Kopf gehen ließ. Eine Ballade nach der anderen spielte in meinem CD-Player und ich schloss meine Augen, um der Musik noch näher zu sein. Musik war alles in meinem Leben und vielleicht war das auch der Grund, warum es mir plötzlich egal war, ob Naomi mich benutzt hatte oder ob sie mich wirklich liebte. Ein neuer Schwarm Tränen schoss mir in die Augen, krampfhaft versuchte ich an etwas anderes zu denken, nämlich an den Geburtstag von Roger, der auch bei Big in America mitgemacht hatte. Warum musste diese wundervolle Zeit auch so schnell ein Ende gefunden haben?
//Flashback//
Ein neuer Tag begann in der großen Villa vom Macher der Boybands US 5, N*Sync und Backstreet Boys: Lou Pearlman, welche sich in Orlando/Florida befand. Es war der Tag, an dem Roger Geburtstag hatte und wir würden für ihn eine Überraschungsparty veranstalten, damit er davon jedoch nichts mitbekam, hatte Jay ihn zum Friseur geschleppt. Neue Frisur, neues Alter, neue Freunde! Was wollte man mehr?
Auf jedenfall konnte die Aktion “Happy Birthday to Roger“ starten. Ich war jung und hippelte daher ständig hin und her. Von einem zum anderen, um irgendwo mithelfen zu können. Letzten Endes schob man mich zum Ofen ab. Ich sah mir das große Gerät an und peilte in dem Moment nichts. Na ja, schließlich sollte aus mir auch kein berühmter Bäcker werden, sondern ein berühmter Sänger. Ich drückte einfach irgendwelche Knöpfe und als das nichts half, dachte ich mir, vielleicht würde es helfen, wenn ich diesen Ofen schlagen würde, aber das tat es auch nicht, stattdessen tat ich mir weh. Wie hätte ich auch ahnen sollen, dass diese Dinger so hart waren?
Nach einigem hin und her und Hilfe von außen, hatte ich es schließlich geschafft. Ab sofort sollte man mich “The Best Kuchenbackaaa in the world!“ nennen, grinste ich und war einfach glücklich solche neuen Freunde gefunden zu haben, denn hier fühlte ich mich wohl.
//Flashback End//
“Ja, ich fühlte mich wohl...“, flüsterte ich in die Stille hinein und eine stumme Träne kullerte mir über die Wange. Es war einfach nicht zum aushalten. Das ganze Leben hatte sich von einem auf den anderen Tag völlig geändert. Natürlich wusste ich von Anfang an, was auf mich zukommen würde, dennoch bereute ich die Entscheidung nicht, da US 5 und die Musik alles für mich waren. Ich versuchte mich gegen die Müdigkeit zu wehren, doch das wollte mir so recht nicht gelingen, da ich schon nach wenigen Minuten im Land der Träume versunken war.
Derweil waren die anderen vier Jungs im Club angekommen und kamen aus dem Staunen kaum mehr heraus. Wie viele Mädels hier halb nackt umher liefen. Das ließ einem förmlich die Sabber aus dem Mund laufen, vor allem bei Izzy konnte man diese schon sehen. Alle setzten sich in eine Nische und amüsierten sich, ohne mich.
Sie schauten zu, wie die ganzen Girls halb nackt, das heißt: oben ohne, um die Stangen herumtanzten und sich im Rhythmus der Musik bewegten. Nach und nach kamen vier von ihnen auf Chris, Jay, Mikel und Izzy zu und tanzten diese wild an. Zuerst hatte Izzy auch seinen Spaß, doch als er dem Mädchen vor ihm genau in die Augen sah, erkannte er sie, das hatte etwas länger gedauert, da er schon einiges getrunken hatte, aber jetzt war er sich sicher: Es war Naomi!
Love the things you say, the way you move
I’d Love to stay here making Love with you
‘Cause you’re just so good to hold
And you’ve wrapped your arms around my soul
Ah come on and take this heart of mine
You can have it till the end of time
I want you to be part of every single part of me